Godehard von Hildesheim
Der hl. Godehard oder Gotthard von Hildesheim gehört zu den bedeutenden Heiligen des Mittelalters. Die Spuren seiner Verehrung (Benennung von Kirchen und Ortschaften) reichen von Italien und Kroatien bis nach Skandinavien. Mit dem St.-Gotthard-Pass in der Schweiz trägt einer der wichtigsten Alpenübergänge und -tunnel seinen Namen.Godehard wurde 960 in Reichersdorf/Niederbayern geboren. Sein Vater arbeitete in der Verwaltung der bedeutenden Benediktiner-Abtei Niederaltaich, und in der dortigen Klosterschule erhielt Godehard seine Ausbildung. Er trat ins Kloster ein und wurde bereits 996 Abt, zunächst in Niederaltaich, dann - zugleich - in Hersfeld und Tegernsee. Damals ging von Cluny die große Reformbewegung aus, die Godehard in seinen Klöstern mit Konsequenz betrieb.
Nach dem Tod Bernwards wurde Godehard 1022 durch Kaiser Heinrich II zum Bischof von Hildesheim berufen. Es war die Zeit der Sachsenkaiserkaiser, als Hildesheim eines der politischen und kulturellen Zentren des Reiches war. Godehard setzte die Aufbauarbeit seines Vorgängers mit Energie fort. Dreißig neue Kirchen entstanden im Bistum, in der Stadt wurde die Michaeliskirche vollendet, der Dom erhielt ein neues Westwerk. Durch Reisen und Synoden vertiefte Godehard aber vor allem das geistliche Leben seiner Diözese. Sein monastischer Ernst, aber auch seine gelassene Heiterkeit hinterließen tiefen Eindruck und werden in den Quellen vielfach gerühmt. Die Legenden, die sich rasch mit seinem Namen verbanden, spiegeln die Kraft und Wirkung seiner Persönlichkeit. Godehard starb am 5. Mai 1038 im von ihm gegründeten Mauritiusstift bei Hildesheim. Er wurde durch das Konzil zu Reims 1131 - als erster Bayer - heilig gesprochen (Gedenktag: 5. Mai). In Hildesheim entstand ihm zu Ehren die hochromanische St.-Godehards-Basilika.