Gnaeus Pompeius Magnus
Gnaeus Pompeius Magnus (dt. Pompejus, 106 v. Chr - 48 v. Chr) war ein römischer Politiker und Feldherr, bekannt als Gegenspieler Caesars. Er galt bis zu seiner Niederlage gegen Caesar als der brillanteste Heerführer seiner Zeit (der Beiname Magnus, "der Große", spielt auf Alexander den Großen an), scheiterte aber immer wieder an den innenpolitischen Mechanismen Roms, in die er sich nie völlig einfügen wollte und konnte. Bedeutsam über seine Zeit hinaus waren manche seiner organisatorischen Maßnahmen, die das spätere Kaiserreich vorwegnahmen.
Als junger Mann nahm Pompeius unter dem Kommando seines Vaters Pompeius Strabo, der 89 v. Chr Konsul war, am Bundesgenossenkrieg teil. Im anschließenden Bürgerkrieg trat er auf die Seite Sullas, den er mit einem selbst ausgehobenen Heer unterstützte. Er führte, obwohl für ein reguläres militärisches Kommando eigentlich noch viel zu jung, Feldzüge in Sizilien und Nordafrika und erhielt dafür 79 v. Chr einen Triumph zugesprochen.
Nach Sullas Tod kämpfte er gegen Sertorius in Spanien, konnte sich aber erst nach mehreren Jahren durchsetzen. Bei der Rückkehr mit seinem Heer nach Italien 71 v. Chr rieb er versprengte Reste von Spartacus' Sklavenheer auf. Pompeius erhielt einen weiteren Triumph und wurde im folgenden Jahr 70 v. Chr zusammen mit Crassus, der den eigentlichen Krieg gegen Spartacus geführt hatte, Konsul; als Konsuln hoben die beiden einige Maßnahmen des Diktators Sulla wieder auf.
Pompeius ließ sich den Oberbefehl gegen die Piraten übertragen, die zu dieser Zeit das Mittelmeer unsicher machten, und besiegte sie, gestützt auf übergreifende Vollmachten, in wenigen Monaten. Anschließend wurde er anstelle von Lucullus mit dem Krieg gegen den pontischen König Mithridates beauftragt, den er in die Flucht schlug. Das Reich des Mithridates machte Pompeius zur Provinz Pontus-Bithynia, ebenso wie den Rest des Seleukidenreiches (als Provinz Syria 64/63 v. Chr.). Er griff auch bei Unruhen in Judäa ein und betrat unerhörterweise das Allerheiligste des jüdischen Tempels in Jerusalem. Bei seiner triumphalen Rückkehr nach Italien 62 v. Chr entließ Pompeius sein Heer, darauf vertrauend, dass sein Einfluss beim Senat ohnehin gesichert sei.
Der Senat verweigerte jedoch zunächst Pompeius' Veteranen die erwartete Versorgung mit Land, so dass Pompeius, um seine zunehmende Isolation zu umgehen, mit Crassus und dem für 59 v. Chr zum Konsul gewählten Iulius Caesar ein informelles Bündnis schloss (später als 1. Triumvirat bezeichnet). Caesar konnte als Konsul Maßnahmen im Interesse von Pompeius durchsetzen; die Verbindung zwischen den beiden wurde noch dadurch gestärkt, dass Pompeius Caesars Tochter Iulia heiratete.
In den folgenden Jahren, als Caesar in Gallien Krieg führte, wurde Pompeius' Stellung in Rom jedoch immer schwächer, und der Bund der drei Politiker zerbrach endgültig nach dem Tod Iulias und dem des Crassus bei einem Feldzug gegen die Parther 53 v. Chr Pompeius rückte nun wieder näher an die Senatsmehrheit (Optimaten) heran, ließ sich nach schweren inneren Unruhen 52 v. Chr zum Konsul ohne den üblichen Kollegen machen und verstärkte sein Heer, das er als Prokonsul von Spanien und für einen geplanten Rachefeldzug gegen die Parther sammelte.
Zu Beginn des Jahres 49 v. Chr eskalierte der Konflikt zwischen Caesar (der erneut Konsul werden wollte) und dem Senat (der Caesar vor Gericht stellen wollte). Caesar überschritt den Rubikon, womit der Bürgerkrieg ausbrach, in dem der Senat auf Pompeius' Feldherrntalent vertraute. Doch Pompeius erkannte, dass seine Streitkräfte zu schwach waren, um Italien zu halten, und setzte mit einem großen Teil der Senatoren nach Griechenland über. Caesar war damit Herr Italiens und folgte Pompeius erst, nachdem er dessen Truppen in Spanien ausgeschaltet hatte.
Pompeius versuchte, eine Entscheidungsschlacht zu vermeiden, wurde aber von den Senatoren dazu gezwungen. Bei Pharsalos in Thessalien erlitt er am 9. August 48 v. Chr eine vernichtende Niederlage und musste nach Ägypten fliehen, wo ihn die Höflinge des Kindkönigs Ptolemaios XIII ermorden ließen. Sein abgeschlagener Kopf wurde später Caesar übergeben, der ihn bestatten ließ.