Gletscherlauf
Ein so genannter Gletscherlauf (wörtliche Übersetzung von isländisch "Jökulhlaup") entsteht, wenn ein übergletscherter Vulkan ausbricht. Durch die aufsteigende Hitze schmilzt die Eiskappe über dem Berg. Das Wasser sammelt sich oftmals in einem See unter der nun dünneren Eisdecke. Diese bricht ein oder das angestaute Wasser durchbricht die vorgelagerte Eisbarriere und eine mehr oder minder verheerende Flutwelle ergießt sich über das unterhalb gelegene Land. Es handelt sich um eine Art Lahar.Nicht zufällig kommt der Begriff Gletscherlauf aus dem Isländischen (= jökulhlaup), hat doch gerade der Süden Islands schon zahlreiche leidvolle Erfahrungen mit dieser Art von Naturkatastrophe machen müssen. Zuletzt geschah dies 1996 beim Gletscherlauf der Skeiðará. Glücklicherweise hatte man den Grimsvötn-See unter der Kappe des Vatnajökull schon längere Zeit genau beobachtet. So konnte die südliche Ost-West-Verbindung, die Ringstraße 1, rechtzeitig gesperrt werden und es kamen keine Menschen zu Schaden. Der Gletscherlauf erreichte nämlich 45 000 m3s-1 und riss Teile der Ringstraße (Hringvegur) sowie eine Brücke mit sich fort. Anschließend konnte man einige 10 m hohe Eisblöcke verwaist in der schwarzen Sanderebene vorfinden. (vgl. auch Mýrdalsjökull)
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