Giselher Klebe
Giselher Klebe (* 28. Juni 1925 in Mannheim) ist ein deutscher Komponist.Giselher Klebe wurde am 28.06.1925 in Mannheim geboren. Schon im Vorschulalter tritt die eminente musikalische Begabung des Kindes deutlich zutage, so das er von seiner Mutter, der Geigerin Gertrud Klebe, frühzeitig Unterricht erhält. Klebes Kindheit erscheint durch die tiefgreifende Unruhe mehrerer rasch aufeinander folgender Ortswechsel geprägt: im Jahre 1932 übersiedelt er nach München, wo er zunächst die Vorschule der Schönherrlschen Privatschule besucht, ab 1935 den humanistischen Gymnasialzweig desselben Institutes. Der bereits in Mannheim begonnene Violinunterricht erfährt, nunmehr durch die Schwester seiner Mutter, Melanie Michaelis, seine Fortsetzung.
Giselher Klebe im Foyer des Landestheaters Detmold
Ein weitere berufsbedingter Ortswechsel seines Vaters führt den gerade Elfjährigen im Jahre 1936 nach Rostock; nach der Trennung seiner Eltern erfolgt im selben Jahr die Übersiedlung mit Mutter und Schwester nach Berlin. Im Laufe des Jahres 1938 beginnt der knapp Dreizehnjährige mit der Skizzierung erster Kompositionsentwürfe; 1940, nach Verlassen des Berliner Bismarck-Gymnasiums, verwirklicht der Heranwachsende den lang gehegten Wunsch eines - von der Stadt Berlin geförderten - Musikstudiums in den Fächern Violine, Viola und Komposition.
Nach Ableistung seiner Arbeitsdienstpflicht wird Klebe 1943 zum Militärdienst als Funker in einer Beobachtungsabteilung eingezogen: während der Kapitulation gerät er in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits kurz nach Kriegsende auf Grund seines desolaten Gesundheitszustandes entlassen wird.
Im darauffolgenden Jahr nimmt Klebe nach längerer Rekonvaleszenz sein Kompositionsstudium wieder auf, zunächst am Internationalen Musikinstitut in Berlin bei Josef Rufer, später in der Meisterklasse Boris Blachers; zudem erhält der Komponist eine Anstellung als Bandprüfer und Programmgestalter in der Abteilung "Ernste Musik" des damaligen Berliner Rundfunks.
Am 10.09 1946 heiratet Klebe die Geigerin Lore Schiller; ihre Ehe entstammen die beiden Töchter Sonja Katharina und Annette Marianne.
Im Kontext des Opernwerkes Klebes verdient auch die Ehefrau des Komponinsten ausdrückliche Würdigung: bei der Transformation der höchst unterschiedlichen literarischen Originaltexte in Opernlibretti ist sie zunächst in beratender Funktion, seit der Planungsphase der Oper "Jacobowsky und der Oberst" jedoch als selbstständige, eigenverantwortlich arbeitende Librettistin tätig geworden. Lore Klebe verstarb am 12.05 2001 im Alter von 77 Jahren
Nach Lösung seines Kontraktes mit dem Berliner Rundfunk (Ende 1948) arbeitet Klebe als freischaffender Komponist in Berlin. Im Jahre 1957 entschließt er sich erneut zur Übernahme einer festen Anstellung: als Nachfolger Wolfgang Fortners übt er nunmehr die Tätigkeit eines Dozenten für die Fächer Komposition und Musiktheorie an der Nordwestdeutschen Musikakademie Detmold aus; im Jahre 1962 erfolgt die Ernennung Klebes - inzwischen zum international renommierten Künstler avanciert - zum Professor, aus dessen Meisterklasse eine Anzahl angesehener Komponisten hervorgegangen ist.
Nach seiner Pensionierung (1990) bleibt Klebe der Musikhochschule Detmold weiterhin eng verbunden. Der Komponist lebt heute, bei unverminderter schöpferischer Tätigkeit, im Herzen der Stadt Detmold.