Giftpilz
Als Giftpilze werden Großpilze bezeichnet - also größere Arten, meist mit Hut und Stiel, im Gegensatz zu Schimmelpilzen - die nach Verzehr beim Menschen gesundheitliche Schädigungen bis hin zum Tod hervorrufen können.
Table of contents |
2 Symptome einer Pilzvergiftung 3 Maßnahmen bei einer Vergiftung 4 Literatur 5 Weblinks 6 Siehe auch |
In Europa sind von den etwa 5000 Großpilzen ca. 150 Pilzarten als giftig bekannt. Davon sind nur wenige Arten tatsächlich lebensgefährlich giftig. Der gefährlichste und bekannteste Giftpilz ist der Grüne Knollenblätterpilz. Da viele der kulinarisch wertlosen, kleineren Pilzarten noch nicht ausreichend untersucht wurden, ist davon auszugehen, dass es noch viele unentdeckte giftige Pilze gibt.
Manche Arten sind nur für wenige Personen giftig - wie der Kahle Krempling, der von einigen Genießern vielfach jahrelang gut vertragen wird, aber schließlich einen allergischen Schock auslösen kann. Oder der Grünling, der in seltenen Fällen bei einer entsprechenden genetischen Veranlagung eine bis zum Tode führende Muskelschwäche (Rhabdomyolyse) hervorrufen kann.
Andere Pilze enthalten mutagene Substanzen, die keine akuten Vergiftungserscheinungen hervorrufen, jedoch über längere Zeit hinweg zu Erbgutschädigungen führen können. Als Beispiel hierfür sei der Weißer Büschelrasling genannnt.
Wenige Pilze wirken bei zusätzlichem Genuss von Alkohol auch bis nach drei Tagen giftig, wie der Faltentintling.
Besonders häufig treten Giftpilze in den folgenden Gattungen auf: Haarschleierlinge, Häublinge, Risspilze, Rötlinge, Trichterlinge, Schirmlinge, und Wulstlinge. Wenige giftige Arten gibt es bei den Röhrlingen.
Keinesfalls sollten Kinder an "experimentellen" Pilzmahlzeiten teilhaben, da diese aufgrund ihres geringeren Körpergewichts und ihrer im Wachstum befindlichen Organe besonders gefährdet wären!
Bemerkenswerterweise können Giftpilze vielen Schnecken, Insekten und vielen anderen Tieren schadlos als Nahrung dienen. So werden beispielsweise Knollenblätterpilze gerne von Pilzfliegen befallen.
Zu den roh giftigen Pilzen zählen insbesondere viele bekannte Speisepilze wie Maronenröhrling, Hallimasch, Perlpilzund Parasol. Auch Kulturpilze wie der Champignon, Austernseitling oder Shiitake sollten vor dem Verzehr erhitzt werden.
Allgemeines
Sonderfall 1: Rohe Pilze
Eine große Anzahl von Pilzen enthält Hämolysine (= blutauflösende Stoffe) und andere hitzelabile giftige Substanzen und sind somit im rohen Zustand mehr oder weniger giftig. Diese werden traditionell nicht zu den Giftpilzen gerechnet, da Pilze - von wenigen Ausnahmen abgesehen - generell gut gekocht oder durchgebraten verzehrt werden sollten! Bei Wildpilzen besteht bei unzureichender Erhitzung zudem die Gefahr einer Infektion mit dem Fuchsbandwurm.Sonderfall 2: Radioaktivität, Schwermetalle, Pflanzenschutzmittel
Symptome einer Pilzvergiftung
Folgende Symptome treten häufig nach einer Pilzvergiftung durch Giftpilze oder verdorbene Pilzen auf, können aber auch Symptome einer anderweitig verursachten Lebensmittelvergiftung sein:
Das zeitliche Auftreten der Symptome hängt davon ab, welcher Pilz der Auslöser war. Muscarin-haltige Pilze wie der Pantherpilz oder einige Risspilze führen fast umgehend zu Übelkeit und Erbrechen. Bei anderen Pilzvergiftungen vor allem durch die besonders gefährlichen Knollenblätterpilze treten die Symptome frühestens nach sechs Stunden auf. In seltenen Fällen können Vergiftungsanzeichen auch nach mehr als 24 Stunden auftreten (bei Intoxikation mit dem Orangefuchsiger Schleierling).
Maßnahmen bei einer Vergiftung
Literatur
Weblinks
Siehe auch