Geschichte Malaysias
Die Geschichte von Malaysia in einer Chronologie:
- seit 500: Wachsende Bedeutung der Straße von Malakka und ihrer Häfen für den Überseehandel Europa-Indien-China.
- ab 800: Buddhismus und Hinduismus verbreiten sich auf der malaiischen Halbinsel (Hochblüte der buddhistischen Shrivijaya-Dynastie).
- 1253: Erstes malaiisches Königreich von Malakka, das noch in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Siam (heute: Thailand) steht.
- 1414: Arabische, persische und indische Händler führen den Islam auf der malaiischen Halbinsel ein. Buddhismus und Hinduismus werden weitgehend vertrieben.
- 1511: Die Portugiesen erobern Malakka.
- 1641: Im Bündnis mit dem Sultan von Johore vertreiben die Niederländer die Portugiesen aus Malakka.
- 1786: Die Briten erwerben die Insel Penang.
- 1795: Endgültige Vertreibung der Niederländer durch die Briten. Malaya wird britische Kolonie und Teil der Straits Settlements.
- 1895: Perak, Selangor, Negri Sembilan und Pahang schließen sich zu einer Föderation zusammen (Föderierte Malaienstaaten).
- 1942: Im Zweiten Weltkrieg gerät Malaya unter japanische Oberhoheit.
- 1945: Die Briten erobern Malaya von den Japanern zurück.
- 1946 (März): Der malaiische Nationalismus organisiert sich in der »United Malay’s National Organization« (UMNO).
- 1948 (1.2.): Gründung der Föderation Malaya.
- 1948 (11.6.): Ein Gesetz zur Beschränkung der Gewerkschaften provoziert den kommunistischen Widerstand.
- 1949 - 1960: Politische, ethnische und wirtschaftliche Unruhen sowie lokale Guerillatätigkeit im Norden des Landes.
- 1957 (31. August): Die Föderation Malaya wird in die Unabhängigkeit entlassen.
- 1961 / 1962: Pläne zu einer Ausdehnung der Föderation auch auf die noch unter britischer Herrschaft stehenden Gebiete Singapur, Sarawak, Brunei und Sabah. Diese werden von Brunei zurückgewiesen (7.12.1962).
- 1963 (5.8.): Die Philippinen, die rechtliche Ansprüche auf Sabah geltend machen, wenden sich gegen den geplanten Staatenbund und reichen Klage beim Internationalen Gerichtshof ein.
- 1963 (16.9): Auch Indonesien widerstrebt der Eingliederung von Sarawak und Sabah in die vorgesehene Föderation, unterstützt die Philippinen in ihrem Anspruch und entsendet Freischärler in die betroffenen Gebiete.
- 1963 (16.9.): Die Föderation Malaya wird erweitert durch die auf der Insel Borneo liegenden Staaten Sarawak und Sabah sowie durch die der malaiischen Halbinsel vorgelagerte Insel Singapur. Der neue Staatenbund erhält den Namen Föderation Malaysia. Brunei bleibt britisches Protektorat und wird am 1.1.1984 unabhängig.
- 1965 (9.8.): Nachdem über die Verteilung der Staatseinkünfte und über eine angemessene Vertretung der Chinesen in der Regierung keine Einigung erzielt werden kann, verlässt Singapur die Föderation und erklärt seine Unabhängigkeit.
- 1966 (11.8.): Indonesien anerkennt den Status der Staaten Ostmalaysias innerhalb der Föderation Malaysia.
- 1969 (19.5.): Ethnische Konflikte zwischen Malaien und Chinesen erschüttern die Hauptstadt Kuala Lumpur. Die Regierung ruft den Notstand aus.
- 1981 (16.7.): Datuk Seri Mahathir bin Mohammed (*1925) wird Ministerpräsident.
- 1986 (Feb.): Religionsunruhen zwischen Moslems und Christen im Bundesstaat Sabah.
- 1990: Tod von Tunku Abdu’r Rahman (*1903), dem ersten Premierminister und »Vater« der malaysischen Föderation.
- 1992: Die Machtposition der Sultane in den Bundesstaaten führt zu einem Konflikt mit der Regierung.
- 1993 (19.1.): Das Parlament beschließt die Abschaffung der Privilegien der Sultane.
- 1997 (24.7.): Die schwere Wirtschafts- und Finanzkrise in Asien führt zu einem Kurssturz der malaysischen Währung.
2003 bis heute
Am 31. Oktober 2003 wurde Abdullah Ahmad Badawi neuer Regierungschef. Er steht der Regierungskoalition Nationale Front vor.
Zehn Millionen Wahlberechtigte wählten am 21. März 2004 ein neues Parlament. Es galt als sicher, dass die Regierungskoalition Nationale Front von Regierungschef Abdullah Ahmad Badawi erneut mindestens eine Zweidrittel-Mehrheit im Bundesparlament erzielen würde. Gleichzeitig fanden in zwölf Bundesstaaten Landesparlamentswahlen statt. Mit Spannung wurde das Abscheiden der radikalislamischen PAS-Partei erwartet. Die Fundamentalisten regierten bereits in zwei Teilstaaten.