Geschichte Italiens
Das heutige Italien war früher Teil des römischen Reiches mit Rom als Hauptstadt.Nach dem Ende des Weströmischen Reiches wurde Italien zuerst zum Reich des Odoaker und dann Bestandteil des Reichs der Ostgoten. Unter Justinian I wurde es byzanthinisch. Danach wurde es von den Langobarden erobert. Im Jahr 781 wurde Italien dann eigenständiges Königreich unter Pippin, einem Sohn Karls des Großen. Im Mittelalter war Italien stark von der römisch-katholischen Kirche dominiert und unmittelbar von den Machtkämpfen um das Papsttum betroffen.
Einzelne Staaten und Städte wie Genua, Florenz, Pisa und Venedig gelangten allmählich zu großer wirtschaftlicher und kultureller Blüte (Renaissance).
Nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien verlor Italien seine herausragende wirtschaftliche Bedeutung durch Verlagerung der Haupthandelsrouten vom Mittelmeer zum Atlantik.
Bis zum Wiener Kongress war Italien Spielball fremder Mächte. Danach erfolgte eine allmähliche Erstarkung nationaler Unabhängigkeits- und Einheitsbestrebungen. Das Königreich Piemont-Sardinien erstarkte zusehends auf Kosten der von Frankreich und Österreich abhängigen oder annektierten Gebiete. Eine besondere Rolle in dieser "Risorgimento" genannten Epoche spielten die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi. 1860 erfolgte dann die Einigung Italiens unter Viktor Emmanuel II, dem König von Piemont-Sardinien, die 1870 mit der Eroberung des Kirchenstaates abgeschlossen wurde.
Durch Teilnahme am Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente gehörte Italien zu den Siegermächten und bekam Trentino und Südtirol (Trentino-Alto Adige/Südtirol) zugesprochen.
Im Jahre 1922 erfolgte die Machtübernahme Benito Mussolinis durch den so genannten Marsch auf Rom. Der zweite Zweiten Weltkrieg begann für Italien schon am 7. April 1939 mit dem Überfall auf Albanien. Danach verbündete es sich mit Deutschen Reich. Am 25. Juli 1943 stürzte eine Palastrevolte Mussolini. Formal gesehen setzte der Faschistische Großrat seinen Duce ab. König Vittorio Emanuele III, dessen Tochter im KZ Buchenwald ums Leben kam, übernahm den Oberbefehl über die Streitkräfte und beauftragte Marshall Pietro Badoglio, eine Militärregierung zu bilden. Badoglio erklärte die faschistische Partei und ihre Gliederungen per Gesetz für aufgelöst. Darauf erfolgte die Besetzung Norditaliens durch deutsche Truppen und Installation einer Marionettenregierung unter Mussolini in diesem Gebiet.
Zum 1. Oktober 1943 wurden im Norden Italiens die folgenden deutschen Operationszonen gegründet:
- Adriatisches Küstenland, bestehend aus den Provinzen Pola, Udine und Triest und dem bislang italienisch verwalteten Gebiet von Laibach (Lubiana/Ljubljana) und
- Alpenvorland, bestehend aus den Provinzen Belluno, Bozen und Trient.
Seit 1948 ist Italien durch das Ergebnis einer Volksabstimmung eine Republik. Italien gehörte zu den Mitbegründern der NATO, des Europarates und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft.
Die Kommunistische Partei Italiens (IKP/PCI mit ihrem langjährigen Vorsitzenden Enrico Berlinguer war zu Beginn der 70er Jahre mit über zwei Millionen Mitgliedern und fast 34 Prozent Wählerstimmen die stärkste und politisch einflussreichste KP der kapitalistischen Industriestaaten. Im Parlament belegte sie mit zirka 34 Prozent und nur knapp fünf Prozent Abstand hinter der Democrazia Cristiana, der führenden Regierungspartei, den zweiten Platz. In den folgenden Jahren gab es häufige Regierungskrisen und ständig wechselnde Koalitionsregierungen, meist dominiert von der Democrazia Cristiana (DC). Im Jahre 1993 erfolgte durch Aufdeckung von Korruptions- und Parteifinanzierungsskandalen eine grundlegende Neuordnung der Parteienlandschaft. Die DC und andere Parteien wurden aufgelöst und neue Parteien entstanden.
Am 3. September 1999 wurde die Abschaffung der Wehrpflicht bis 2005 beschlossen mit dem Ziel, die italienische Armee (Forze Armate Italiane) zu professionalisieren.
Ministerpräsident ist seit 2001 Silvio Berlusconi, der Chef der bürgerlichen Partei Forza Italia. Er stützt sich auf eine Parlamentsmehrheit von Forza Italia (FI), Alleanza Nazionale (AN) und Lega Nord.
Ende Juni 2003 beschließt das Parlament trotz vehementer Proteste von Richtern, Staatsanwälten, Journalisten und der Opposition ein Immunitätsgesetz, das auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor laufenden Prozessen schützt.
Am 1. Juli 2003 übernahm Italien für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft.
Die Herren Italiens