Geschichte Dänemarks
Steinzeit
113 v. Chr erste Erwähnung der in Jütland siedelnden Kimbern und Teutonen.
Um 730 errichteten die Dänen zum Schutz gegen die südlich siedelnden Sachsen das Danewerk. Um 884 fielen die Dänen in England ein, besetzten einen Teil des Landes, das Danelag, und forderten von den englischen Königen Tribut in Form des Danegelds. Im Jahre 924 hatte der englische König Eduard der Ältere das gesamte Danelag wieder unter englischen Kontrolle gebracht.
Dänemark wurde um 980 von Harald Blauzahn erstmals geeint. Bis weit in das 11. Jahrhundert wurden die Dänen als Wikinger bezeichnet, welche in ganz Europa Kolonien gründeten und Handel trieben, aber auch ganze Länder und Landstriche plünderten und Kriege führten.
Unter der Herrschaft von Knut dem Großen erreichte Dänemark eine enorme territoriale Ausdehnung. So gehörte neben Dänemark auch Schweden, Norwegen und erneut England zum Reich Knuts des Großen.
1397 wurde die Kalmarer Union unter Federführung der dänischen Königin Margarethe I gegründet. 1460 entstand die Personalunion mit Schleswig und Holstein. 1523 schied Schweden mit der Wahl eines eigenen Königs (Gustav I. Wasa) endgültig aus der Kalmarer Union aus, wodurch ein langandauernder Konflikt um die politische Führung im Ostseeraum ausgelöst wurde. 1537 setzte sich die Reformation durch. 1620 erwarb Dänemark die Jungferninseln als Kolonie (Dänisch-Westindien). 1626 Niederlage Christian IV von Dänemark gegen Tilly. Von 1563 bis 1720 führte Dänemark verschiedene Kriege mit Schweden um die Vorherrschaft im Ostseeraum. Im Zuge dieser Kriege verlor Dänemark mit dem Frieden von Roskilde 1658 Schonen (den südlichsten Teil des heutigen Schwedens). Zwischen 1720 und 1807 wurde die Schollenbindung der Bauern aufgehoben.
Zu Beginn der Empirezeit blieb Dänemark neutral, sowohl gegenüber Frankreich als auch gegenüber England. Trotz dieser Neutralität verweigerte das Land die Durchfahrt englischer Schiffe in die Ostsee. Darauf reagierte 1801 die englische Flotte mit dem Angriff Kopenhagens. Als nach dem Frieden von Tilsit England seinen Einfluss zu Wasser bedroht sah und sich die ökonomischen Auswirkungen durch die Kontinentalsperre verstärkten, griff es 1807 erneut Kopenhagen an und nahm die Stadt nach dreitägigem Beschuss am 5. September ein. Der darauf folgende Seekrieg mit England bis 1810 bewog Dänemark, Napoléon Bonaparte zu unterstützten. Dies hatte jedoch zur Folge, dass auf dem Wiener Kongress und im Frieden von Kiel beschlossen wurde, dass Dänemark Norwegen an Schweden abzutreten habe, dies war das Ende der dänisch-norwegische Personalunion. Grönland, Island, die Färöer und Dänisch-Westindien verblieben jedoch bei Dänemark.
Die Dänische Nationalbewegung und die Liberalen begannen in den 1830er Jahren an Macht zu gewinnen, und nach den europäischen Revolutionen um 1848 etablierte sich Dänemark 1849 zu einer konstitutionellen Monarchie unter der Linie Glücksburg des Hauses Oldenburg: Es erhält seine erste Verfassung. Eine wichtige Rolle spielt in dieser Zeit der bedeutende dänische Theologe, Pädagoge, Dichter und Politiker N.F.S. Grundtvig
Nach dem Zweiten Schleswigschen Krieg 1864, war Dänemark gezwungen, Schleswig-Holstein an Preußen abzutreten. Hieran erinnert heute noch die nationale Gedenkstätte bei den Düppeler Schanzen, wo jedes Jahr am 18. April der Jahrestag der verlorenen Entscheidungsschlacht begangen wird.
Diese Niederlage bewirkte tiefe Einschnitte in der Entwicklung der nationalen Identität Dänemarks, die Innenpolitik erfuhr einen Linksruck, die Außenpolitik der Nation nahm einen strikten Neutralitätskurs an, und behielt diesen bis nach dem Ersten Weltkrieg bei.
Im Ersten Weltkrieg blieb Dänemark neutral. 1917 verkaufte es Dänisch-Westindien an die USA. 1920 fiel nach einer Volksabstimmung Nordschleswig wieder an Dänemark.
Am 9. April 1940 wurde Dänemark von Deutschland (Operation Weserübung), unter Mißachtung seiner Neutralität, besetzt und blieb, trotz des Widerstandes im Land, bis Ende des Zweiten Weltkriegs unter deutscher Besatzung. Im Oktober 1943 kommt es zu einer beispielslosen Tat: Die Rettung der dänischen Juden durch das dänische Volk.
1944 erfolgte die Unabhängigkeit Islands, das seit 1918 in Personalunion mit Dänemark verbunden war.
Nach dem Krieg war Dänemark 1949 Gründungsmitglied der NATO, und wurde am 1. Januar 1973 nach eine Volksabstimmung Mitglied der Europäischen Gemeinschaft. Seit dem 1. Mai 1979 besitzt Grönland Selbstverwaltung.
1998 wurde die Brücke über den Großen Belt eröffnet, im Jahr 2000 erfolgte die Einweihung der Öresundbrücke, die die beiden durch den Öresund getrennten wirtschaftlichen Zentren Dänemarks (Kobenhaven) und Schwedens (Malmö) verbindet.
siehe auch: Liste der dänischen KönigeAntike
Wikinger
Kalmarer Union
Nationalismus und Liberalismus
Erster Weltkrieg
Zweiter Weltkrieg
Nachkriegszeit