Gert Ueding
Professor Gert Ueding (* 1942) ist seit dem Jahr 1988 an der Universität Tübingen Inhaber des einzigen Lehrstuhls für Rhetorik in Deutschland.
Table of contents |
2 Arbeitsschwerpunkte 3 Der Preis "Rede des Jahres" 4 Veröffentlichungen 5 Weblinks |
Im Jahr 1964 begann er in Köln sein Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Er wechselte bereits 1965 an die Universität in Tübingen, wo er seine Studienfächer um die Rhetorik erweiterte. Am philosophischen Seminar der Universität wurde er im Jahr 1968 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent von Ernst Bloch. Er konzentrierte sich in seinen Forschungen zunächst auf interdisziplinäre Fragen im Bereich der Literatur- und Kunsttheorie und der Ästhetik, wandte sich aber bald schon der Rhetorik zu.
Bei Walter Jens schrieb er im Jahr 1970 seine Dissertation über Friedrich von Schillers Rhetorik und 1973 konnte er sich mit seinen Arbeiten zur Populärkultur und der Massenliteratur habilitieren. Im Jahr 1974 wurde er an die neugegründete Universität in Oldenburg berufen und hatte dort die Professur für "Literaturgeschichte mit besonderer Berücksichtigung der Literatursoziologie" inne.
Gert Ueding wechselte im Jahr 1983 wieder an das Seminar für Rhetorik in Tübingen, wo er sich mit dem Aufbau und der Konzeption des international bedeutsamen Forschungsprojektes des Faches, dem Historischen Wörterbuch der Rhetorik, befasste. Daneben war er als Literaturkritiker für das Fernsehen, den Rundfunk und die Presse tätig. Später wurde er in die Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises und des Friedenspreises des deutschen Buchhandels aufgenommen. Als im Jahr 1988 Walter Jens als Direktor des Seminars für allgemeine Rhetorik ausschied, übernahm Gert Ueding seinen Posten. Derzeit gehört er außerdem der Jury des Deutschen Hörbuchpreises an.
Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der Rhetorikgeschichte, der Rhetorik und Ästhetik seit dem 18. Jahrhundert, der rhetorischen Theorie der Massenliteratur, der Rhetorik und Poetik der Kinderliteratur, der Rhetorik und Gesellschaftsethik, der Literaturkritik, der Topik der Utopik und der rhetorischen Produktionslehre.
Am 11. Oktober 1998 hielt Martin Walser eine umstrittene Rede anlässlich der Überreichung des Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Aufgrund einer Pressemitteilung vom 11. Dezember des gleichen Jahres meldeten mehrere überregionale Zeitungen, darunter die Süddeutsche Zeitung, die FAZ und Die Welt, dass das Institut für allgemeine Rhetorik in Tübingen Walsers Rede zur Rede des Jahres gekürt habe.
Als der Redakteur des linksliberalen "Schwäbischen Tageblatts" aus Tübingen, Hans-Joachim Lang, dieser Meldung nachrecherchierte, bekam er heraus, dass dieser Preis nicht, wie in der Pressemitteilung gemeldet, von allen hauptamtlichen Mitarbeitern des Instituts in einer Abstimmung der Walser-Rede zuerkannt wurde, sondern im Alleingang von Gert Ueding verliehen worden war.
Der Preis wird seitdem jedes Jahr für eine Rede vergeben, die die "... politische, soziale oder kulturelle Diskussion entscheidend beeinflußt hat". Entscheidendes Kriterium ist dabei, dass die Rede in der Öffentlichkeit ein großes, egal ob positives oder negatives, Echo gefunden hat. Es wird dabei nicht nur die stilistische Qualität, sondern auch die argumentative Leistung der Rede bewertet.
Wissenschaftlicher Werdegang
Arbeitsschwerpunkte
Der Preis "Rede des Jahres"
Veröffentlichungen
Selbständige Buchveröffentlichungen
Herausgegebene Buchveröffentlichungen
Weblinks