Gerry Adams
Gerry Adams (*6. Oktober 1948 in Belfast) ist ein nordirischer Politiker, seit 1983 Vorsitzende der Sinn Féin.Ob als Vertrauter der IRA und Architekt des Friedensprozesses in Nordirland, als Taktiker und Volkstribun, Abgeordneter und "Staatsfeind"- Gerry Adams' Name steht für den schwierigen Aufbruch eines zerrissenen Landes aus dem Bürgerkrieg zum Frieden. Gerry Adams spielt eine Schlüsselrolle im schwierigen nordirischen Friedensprozess. Nur wenige wissen, was Gerry Adams für ein Mensch ist. Jahrelang wurde seine Stimme aus den britischen Medien verdrängt.
Er wurde 1948 als ältestes von zehn Geschwistern im katholischen Westbelfast geboren. Von seinem Vater, einem republikanischen Aktivisten, der bereits als sechzehnjähriger im Gefängnis saß, von seiner wortgewandten Mutter und seiner Großmutter, die in ihm die Liebe zur Literatur weckte, spricht er unter anderem in seiner 1996 erschienen Autobiografie "Before the Dawn" (Bevor es Tag wird). Er wuchs in den Straßen von Westbelfast (z. B. in Ballymurphy) auf und die enge Gemeinschaft der dort lebenden Menschen prägte seine Kindheit.
Kurz bevor Gerry die Schulausbildung abbricht, um als Barkeeper zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen, werden ihm die Ungereimtheiten und Konflikte des Lebens im Norden Irlands bewusst - wenig später beginnt seine politische Karriere als Wahlhelfer von Sinn Féin. Gerry sagte: "Wir sahen in den Antiapartheidsbewegungen der Schwarzen in Südafrika ein Beispiel dafür, dass wir uns nicht alles gefallen lassen müssen!" Daraufhin befasste er sich intensiv mit irischer Geschichte und der Bogen seiner politischen Karriere führte von den Straßen Belfasts zu den Baracken von Long Kesh, wo er 1971 ohne Anklage interniert wurde.