Gerhard Rohlfs (Afrikaforscher)
Gerhard Rohlfs (* 14. April 1831 in Bremen; † 2. Juni 1896 in Rüngsdorf bei Bad Godesberg) war ein deutscher Afrikareisender und Schriftsteller.
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Leben
Rohlfs wurde in Vegesack (heute zu Bremen gehörig) als Sohn eines Arztes geboren. Sein schlechter Gesundheitszustand ließ kaum an ein Überleben denken. Die Schulzeit erwies sich deshalb als schwierig. Im Alter von 16 Jahren verließ er das Gymnasium und trat in die Bremer Armee ein und wurde im Krieg gegen Schleswig ausgezeichnet. Nach der Demobilisierung versuchte er Medizin zu studieren, scheiterte jedoch. Nach einer unsteten Jugend ging Rohlfs als Fremdenlegionär nach Algerien, wo er 1855 bis 1860 als Feldscher an französischen Feldzügen teilnahm. 1860 bereiste er als Mohammedaner getarnt und sich als Arzt ausgebend Algerien und Marokko. Er besuchte und erkundete die Oase von Tafilet. Sein Weg führte ihn nach Tuat, über Igli, Beni-Abes. Im September 1864 erreichte er schließlich die Tidikelt-Oasen, ohne dort Möglichkeiten zur Weiterreise nach Timbuktu zu finden. Er gab sein Ziel auf und kehrte über Ghadames nach Tripolis an die Mittelmeerküste zurück.
Mit dieser ersten Reise beginnt der "Aussteiger" den Wiedereinstieg in die bürgerliche Gesellschaft.
Nach kurzem Aufenthalt in Europa ging er erneut nach Tripolis um das Hoggar-Massiv zu erkunden. In Ghadames musste er seine Marschrichtung wegen kriegerischen Verhaltens der (Tuareg) ändern. Er zog über Kauar und Kuka an der Tschad-See. Mit Unterstützung des Sultans von Bornu konnte er weiterziehen, gelangte an den Benue, den bis zur Einmündung in den Niger befuhr. Über Ilorin und Ibadan erreichte es Lagos und schließlich den Golf von Benin.
1865 durchquerte er die Sahara und lieferte für die damalige Geographie wichtige Beschreibungen. Aus dem Abenteurer und Haudegen wurde ein geschätzter (Amateur-) Geograph und Forschungsreisender, der bei späteren Expeditionen erstmalig die Fotografie zur Dokumentation archäologischer Grabungen einsetzte. Berühmt wurde der Publikumsliebling seiner Zeit allerdings weniger wegen seiner wissenschaftlichen Arbeit, sondern wegen seiner fesselnden Reisebeschreibungen. Trotz seiner mangelhaften Ausbildung gilt er als einer der wichtigsten deutschen Afrikareisenden neben Friedrich Konrad Hornemann, Heinrich Barth, Gustav Nachtigal oder Georg Schweinfurth sowie zusammen mit den beiden Franzosen René Caillie (1799 - 1838) und Henri Duveyer (1840 –1892)als einer der großen Sahara-Forscher des 19. Jahrhunderts.
Später stand der Autodidakt Rohlfs kurze Zeit erfolglos im Reichdienst als Konsul auf Sansibar und starb 1896 bei Bad Godesberg.
Werk
Rezeption
Als wichtigste Biographie kann der schmale Band von Wolfgang Genschorek "Im Allein gang durch die Wüste" angesehen werden.Weblinks