Gerard Manley Hopkins
Gerard Manley Hopkins (* 1844; † 1889) war ein britischer Lyriker und Jesuit, dessen Gedichte vor allem wegen der Lebendigkeit ihres Ausdrucks bewundert werden.
Table of contents |
2 Die Wiederentdeckung des Sprungrhythmus für die englische Dichtung 3 Hopkins’ berühmteste Gedichte 4 Weblinks |
Hopkins wurde in London geboren, seine Vorfahren stammten aber aus Wales. Er war der Sohn eines Versicherungsvertreters und studierte am Ballio Kolleg, Oxford, wo er ein Anhänger Edward Puseys wurde und sich der Oxford Bewegung anschloss. In Oxford begann auch seine Freundschaft mit Robert Bridges, die große Bedeutung für seine Entwicklung als Dichter haben sollte. 1866 folgte er dem Beispiel von Newman und konvertierte zur römisch katholischen Kirche. 1868 trat er in den Jesuitenorden ein und verzichtete sieben Jahre lang darauf zu dichten. 1882 wurde er Lehrer am Mount St. Mary's Kolleg, Sheffield und am Stoneyhurst Kolleg, Lancashire. Später wurde er - als Priester - Professor für klassische Philologie am University College, Dublin.
Während seines Lebens veröffentlichte Hopkins keines seiner Gedichte. Nur aufgrund der Bemühungen seines Freundes Bridges wurden seine gesammelten Gedichte 1918 veröffentlicht. Darunter befanden sich The Wreck of the Deutschland[1] (geschrieben 1876), The Windhover[1] und Pied Beauty[1]. Heute gehört er zu den am meisten bewunderten Dichtern Großbritanniens.
Seine historische Bedeutung beruht im hohen Maß auf seine Neuerungen in der poetischen Form.
Vor Hopkins beruhte die mittelenglische und moderne englische Lyrik auf einer rhymtischen Struktur, die von der normannischen Seite des englischen literarischen Erbes abstammte. Diese Struktur beruhte auf wiederholten Gruppen von zwei oder drei Silben, wobei die betonte Silbe bei jeder Wiederholung an derselben Stelle stand. Hopkins nannte dieses regelmäßige Versmaß laufender Rhythmus. Obwohl er einige frühe Verse im laufenden Rhythmus schrieb, faszinierte ihn später die ältere rhythmische Struktur der angelsächsischen Tradition, deren berühmtestes Beispiel der Beowulf ist. Hopkins nannte diese rhythmische Struktur Sprungrhythmus. Dieser Sprungrhythmus beruht auf Versfüßen mit einer variablen Zahl von Silben, meist zwischen einer und vier pro Versfuß, wobei die Betonung immer auf die erste Silbe eines Versfusses fällt.
Für Hopkins machte der Sprungrhythmus es möglich, der Gleichmäßigkeit des laufenden Rhythmus zu entkommen, der seines Erachtens in ihm geschriebene Dichtung notwendigerweise »lahm und zahm« machen musste. Viele zeitgenössische Dichter folgten Hopkins’ Vorbild, obwohl die meisten nicht den Sprungrhythmus übernahmen, sondern traditionelle rhythmische Strukturen zugunsten des freien Vers überhaupt aufgegeben haben.
Leben
Die Wiederentdeckung des Sprungrhythmus für die englische Dichtung
Hopkins’ berühmteste Gedichte
Weblinks