Gerald Ford
Gerald Rudolph Ford, Jr. (geboren am 14. Juli 1913 in Omaha (Nebraska) als Leslie Lynch King, Jr., nach einer Adoption umbenannt) war der vierzigste Vizepräsident (von 1973 bis 1974) und der 38. Präsident (1974 - 1977) der USA. Er war der einzige Präsident der Vereinigten Staaten, der weder als Vize- noch als Präsident gewählt worden war.
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Der Weg zur Präsidentschaft
Gerald R. Ford war 24 Jahre lang Mitglied des Repräsentantenhauses der USA von 1949 bis 1973, gewählt für Grand Rapids (Michigan) und wurde „Minority Leader“ („Oppositionsführer“) des Hauses. Als der Vizepräsident Spiro Agnew während der Präsidentschaft Richard Nixons zurücktrat, benannte Nixon ihn als Nachfolger. Der US-Senat stimmte mit 92 zu 3 Stimmen, Ford am 27. November 1973 in das Amt zu berufen. Am 6. Dezember stimmte das Repräsentantenhaus mit 387 zu 35 Stimmen zu.
Als Nixon schließlich im Zuge der Watergate-Affäre zurücktreten musste, übernahm Ford mit den Worten „our long national nightmare is over“ (unser langer, nationaler Albtraum ist vorüber) die Präsidentschaft. Ein Monat später amnestierte Ford Nixon für alle Straftaten, die er während seiner Präsidentschaft begangen hatte. Nach Auffassung aller Beobachter kostete ihn dies die Wiederwahl 1976.
Präsidentschaft
Unter seiner Präsidentschaft geriet die US-Wirtschaft ins Schlingern. Um der wachsenden Inflation Herr zu werden, hielt er im Oktober 1974 eine Fernsehansprache, in der er die Bevölkerung aufforderte, die Inflation mit dem Tragen von „whip inflation now“ (WIN)-Buttons zu bekämpfen. Die Inflation (zur damaligen Zeit 7%) ging dennoch nicht zurück. Die Kapitalflucht ins Ausland hielt an.
Gerade wegen Watergate gelang es den Demokraten die Mehrheit des Repräsentantenhauses und des Senates bei den Wahlen 1974 zu erobern. In der Gesetzgebung brach ein Kampf zwischen dem Kongress und Ford aus.
Als 1975 das Land in der Rezession zu versinken drohte, wurde die Einkommenssteuer gesenkt, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln.
Auch auf dem internationalen Parkett wurde Ford von einer Krise überrascht: Beim Mayaguez-Zwischenfall 1975 wurde, kurz nachdem die Roten Khmer die Macht in Kambodscha übernommen hatten, durch die Kambodschaner ein Amerikanisches Handelsschiff, die Mayaguez, in internationalen Gewässern angegriffen. Ford sendete US Marines in die Region, um die Besatzung zu retten. Die Einsatztruppe landete jedoch auf der falschen Insel und traf unerwartet auf heftigen Widerstand, obwohl - ohne dass die US-Administration dies wusste - die Seeleute der Mayaguez bereits freigelassen worden waren. Mehrere amerikanische Soldaten wurden bei den Kämpfen getötet.
In Sacramento, Kalifornien versuchte am 5. September 1975, ein Anhänger des inhaftierten Massenmörder Charles Manson namens Lynette „Squeaky“ Fromme Ford zu töten. Der Secret Service konnte den Anschlag jedoch verhindern. Nur 17 Tage später versuchte eine Frau, Ford zu töten.
Ford stammte aus Michigan und spielte American Football an der University of Michigan. Trotz seiner athletischen Erfolge galt Ford stets als ziemlich linkisch und tolpatschig. Treppen stieg er mehr stolpernd hinab und stieß mit seinem Kopf häufiger gegen den Rahmen des Ausstiegs von Air Force One. Er rempelte Personen unabsichtlich an. Sein Verhalten wurde in zahlreichen Shows persifliert.
1980 wurde Ford beinahe durch die Republikaner nominiert, als Vizepräsident von Ronald Reagan zu kandidieren. Reagan überlegte es sich im letzten Moment anders und wählte den größten Rivalen George H. W. Bush.
Vorgänger: Richard Nixon | Präsident der USA 1974-1977 | Nachfolger: Jimmy Carter |
Vizepräsident: Nelson Rockefeller (1974-1977) | ||
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