George Villiers, Herzog von Buckingham
George Villiers, erster Herzog von Buckingham (* 28. August 1592 in Brooksby, Leicestershire; † 23. August 1628 in Portsmouth) war Günstling und leitender Minister unter den englischen Königen Jakob I und Karl I.Jakob I. wurde auf Villiers wegen dessen außergewöhnlicher Schönheit aufmerksam. Im wesentlichen wegen dieses körperlichen Vorzugs gelang es Villiers auch, den bisherigen Favoriten des Königs Robert Carr aus dessen Gunst zu verdrängen.
In politischer Hinsicht machte Villiers auf sich aufmerksam durch die Fehden mit dem 1621 zusammengetretenen Parlament und die berühmte Reise nach Spanien, die er 1623 zusammen mit dem Kronprinzen Karl unternahm. Diese Reise, die eine Ehe Karls mit einer spanischen Infantin vorbereiten sollte, war außenpolitisch von sehr zweifelhaftem Wert und wurde zudem durch das undiplomatische Auftreten Villiers in Spanien zu einem politischen Fiasko. Die Hinwendung zu dem katholischen Spanien wurde zudem in puritanischen Kreisen Englands stark mißbilligt. Für Villiers aber war diese Reise ein nicht zu unterschätzender Erfolg, weil sie ihm die Freundschaft des künftigen Königs verschaffte.
Nach dem Mißerfolg der spanischen Heiratspläne gelang es Villiers später, eine Ehe Karls I. mit der französischen Prinzessin Henrietta Maria zu vermitteln.
Nach der Thronbesteigung Karls I. war Villiers, inzwischen mit dem Titel eines Herzogs von Buckingham ausgestattet, die bestimmende Figur in der englischen Politik. Dieser Einfluß wurde auch durch die folgenschweren von Villiers zu verantwortenden außenpolitischen Fehlschläge nicht beeinträchtigt: Als das Parlament 1625 eine Anklage gegen Villiers erheben wollte, löste der König es umgehend auf. 1627 führte ein von Villiers geplanter Versuch, die Hugenotten zu unterstützen, zu einer beschämenden Niederlage vor La Rochelle, die 4000 englische Soldaten das Leben kostete.
1628 wurde Villiers von John Felton ermordet.