George Foreman
George Edward Foreman (* 10. Januar 1949) ist ein ehemaliger Schwergewichts-Profiboxer und christlicher Geistlicher, der 1974 als Weltmeister überraschend von Muhammad Ali entthront wurde, aber 20 Jahre später noch einmal Weltmeister werden konnte.Bei den olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt gewann er die Goldmedaille. Im Gegensatz zu anderen schwarzen US-Sportlern, die bei der Siegerehrung mit erhobener Faust gegen die Zustände im Heimatland protestieren, schwenkte er jedoch die amerikanische Flagge.
Während seiner Profikarriere ab 1969 steigerte sich Foreman, und galt schon 1972 als unbesiegbarer Kämpfer, der seine Gegner unerbittlich innerhalb weniger Runden k. o. schlägt. Im Januar 1973 konnte er in Jamaica gegen den Weltmeister Joe Frazier antreten, und gewann nach nur zwei Runden.
Zweimal konnte Foreman seinen Titel mühelos verteidigen, und auch für den als Rumble in the Jungle vermarkteten Kampf gegen Muhammand Ali in Zaire im Herbst 1974 galt er als hoher Favorit. Doch Ali hielt den Schlägen Foreman's stand indem er sich in den schlaffen Seilen weit zurücklehnte (rope-a-dope). Foreman verausgabte sich mangels ausreichender Kondition, worauf Ali ihn in der achten Runde ausknocken konnte.
Durch seine erste Niederlage geschockt, kehrte Foreman erst 1976 zum Boxen zurück. Nach einer weiteren Niederlage 1977 beschloss er noch in der Umkleidekabine, sein Leben fortan dem Christentum zu widmen, und wurde Pfarrer in Texas. Aus dem früher arroganten Kämpfer mit Bart und Afro-Look-Mähne wurde ein freundlicher humorvoller Glatzkopf, der in den 1980er Jahren im Fernsehen populär wurde.
1987 nahm er die christliche Devise "Geben ist seliger als Nehmen" wörtlich und startete überraschend ein Comeback mit mehreren Aufbaukämpfen. Im Jahre kam es sogar zu einem Kampf gegen den Weltmeister Evander Holyfield. Foreman verlor zwar nach Punkten, betrachtete es jedoch als Sieg, bewiesen zu haben, dass ein 43-Jähriger die vollen zwölf Runden gegen den Weltmeister bestehen konnte.
Am 5. November 1994 schlug Foreman sensationell den neuen Weltmeister Michael Moorer in der 10. Runde k. o.. Damit hatte er zwei neue Rekorde aufgestellt: Er war mit 44 Jahren der älteste Schwergewichtsweltmeister aller Zeiten, und zudem derjenige, der mit 20 Jahren die längste Zeitspanne bis zur Wiedererlangung des Titels aufweisen kann.
1995 hat Foreman seinen Titel gegen Axel Schultz verteidigt, aber nach Kontroversen um einen Rückkampf in Deutschland gab er die Titel der Boxverbände WBA und IBF zurück.
Nach zwei weiteren Siegen verlor Foreman 1997 einen Qualifikationskampf und die Chance, gegen den Weltmeister der WBC anzutreten, worauf er endgültig vom Boxsport zurücktrat.
Ein im Jahre 1999 angesetzter Kampf gegen Larry Holmes wurde von dem inzwischen 50jährigen Foreman abgesagt.