George B. McClellan
George Brinton McClellan (* 3. März 1826 in Philadelphia; † 29. Oktober 1885 in Orange, New Jersey) war Oberkomandierender der Unionsstreitkräfte im Amerikanischen Bürgerkrieg, Gegenkandidat Abraham Lincolns bei den Präsidentschaftswahlen von 1864 und Gouverneur von New Jersey.
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Leben
Der Sohn eines Chirurgen besuchte die Militärakademie von West Point, die er 1846 als Ingenieuroffizier und zweitbester seines Jahrgangs verließ. Von 1846-1848 nahm er am Mexikanisch-Amerikanischen Krieg teil.
1855 ging McClellan nach Europa, um das dortige Militärwesen zu studieren. Unter anderem war er während des Krimkrieg als Beobachter im britischen Hauptquartier. Nach seiner Rückkehr in die USA entwarf er nach europäischem Vorbild den McClellan-Sattel, der bei der US-Kavallerie bis zur Auflösung der letzten berittenen Truppen im Gebrauch blieb. Nach seinem militärischen Abschied 1857 war er zunächst als leitender Eisenbahningenieur tätig und wurde später Präsident der Ohio- und Mississippi-Eisenbahn.
Bei Ausbruch des Bürgerkrieges im April 1861 wurde McClellan als Generalmajor der Staatsmiliz von Ohio reaktiviert. Nach der Niederlage der Unionstruppen unter General Irwin McDowell in der 1. Schlacht von Bull Run erhielt er im Sommer 1861 den Oberbefehl über die Potomac-Armee, welche die Hauptlast der Kämpfe zu tragen hatte. Er erwies sich in dieser Funktion als hervorragender Organisator aber auch als zögerlicher Heererführer. Er formte die demoralisierte Truppe zu einer schlagkräftigen Armee, scheute sich dann aber, sie einzusetzen. Erst auf Drängen der Regierung rückte er im März 1862 gegen die Konföderieretenhauptstadt Richmond vor. Im sogenannten Halbinselfeldzug gewann er zwar die meisten Kämpfe gegen die Südstaaten-Truppen des Generals Robert E. Lee, zog sich aber nach der Siebentageschlacht vom 24. Juni bis 1. Juli 1862) ergebnislos aus Virginia zurück.
McClellan wurde nach Annapolis berufen, um ein neues Heer zu organisieren. Am 16 und 17. September 1862 brachte er General Lee in der Schlacht bei Antietam eine Niederlage bei, versäumte es jedoch, den geschlagenen Gegner zu verfolgen und dem Krieg damit womöglich ein frühes Ende zu bereiten. Dieses erneute Zögern kostete ihn den Oberbefehl. Lincoln ersetzte ihn durch General Ambrose Burnside.
McClellan verließ die Armmee und ging statt dessen in die Politik. Im Jahr 1864 stellte ihn die Demokratische Partei als Gegenkandidaten zum amtierenden republikanischen Präsidenten Abraham Lincoln auf. Im Wahlkampf trat McClellan dafür ein, den Krieg gegen den Süden durch Verhandlungen zu beenden, was auf eine Anerkennung der Sezession hinausgelaufen wäre. Aufgrund der Kriegsmüdigkeit im Norden sah er im Sommer bereits wie der sichere Sieger aus. Erst die Nachricht von der Eroberung Atlantas durch General William T. Sherman acht Wochen vor der Präsidentschaftswahl brachte einen deutlichen Umschwung in der Wählermeinung. Ein Sieg schien nun in greifbarer Nähe zu liegen, der Gedanke an Verhandlungen mit dem Süden wurde nun so unpopulär, dass McClellan Lincoln haushoch unterlag.
Nach seiner Niederlage unternahm McClellan ausgedehnte Reisen nach Europa, von wo er erst 1868 zurückkehrte. Anschließend war er Chef-Ingenieur der Hafenbehörde von New York und von 1872 an Präsident der Atlantic & Great Western Railroad. Er blieb in der Demokratischen Partei aktiv und gewann 1877 die Gouverneurswahlen von New Jersey. Er übte das Amt von 1878 bis 1881 aus und starb vier Jahre später.
Werke
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