Geldern (Stadt)
Wappen | Karte |
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(Die Stadt Geldern hat der Verwendung des Wappens leider widersprochen!) | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
Regierungsbezirk: | Düsseldorf |
Kreis: | Kleve |
Fläche: | 97,11 km² |
Einwohner: | 33.795 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 344 Einwohner/km² |
Höhe: | 27 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 47591-47608 |
Vorwahlen: | 02831 |
Geografische Lage: | 52° 9' n. Br.
06° 20' ö. L. |
Ausdehnung: | Nord-Süd: 12,2 km
West-Ost: 15,0 km |
KFZ-Kennzeichen: | KLE (bis 1975: GEL )
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 05 1 54 012 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 8 Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung | Issumer Tor 36 47608 Geldern |
Website: | www.geldern.de |
E-Mail-Adresse: | info@geldern.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Paul Heßler (CDU) |
Geldern ist eine Stadt am linken Niederrhein, im Westen von Nordrhein-Westfalen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Sie liegt ca. 20 km nord-westlich von Krefeld, im Kreis Kleve. Der nächste größere Ort in den benachbarten Niederlanden ist das ca. 15 km entfernte Venlo.
Geldern liegt linksrheinisch im niederrheinischen Tiefland. Geldern liegt im Durchschnitt 27 m über NN. Es wird durchflossen von der Niers, einem Zufluss der Maas. Die Fleuth mündet in Geldern in die Niers.
Das erste Wappen der Stadt Geldern war ein Schild mit drei Mispeln, die sich evtl. auf die Geschehnisse beziehen, die in der Drachtötersage erzählt werden. Schon im Mittelalter wird dann der auch auf dem heutigen Wappen erkennbare Geldrische Löwe verwendet.
Es wird erzählt, dass um 878 die Herren Wichard und Ludolf von Pont gegen einen feuerspeienden Drachen kämpften. Sie fanden ihn unter einem Mispelbaum und einer der beiden durchbohrte den Drachen mit seinem Speer. Während der Drachen verendete röchelte er noch zwei- oder dreimal Gelre! Gelre!. Die Stadt Geldern wurde daraufhin von Herren von Pont als Erinnerung an diese Heldentat am Zusammenfluss von Fleuth und Niers gegründet.
Eine erste urkundliche Erwähnung der Stadt Geldern datiert aus dem Jahre 812. Der Name der Stadt tritt in verschiedenen Varianten auf: Gelre, Gielra, Gellero, Gelera und ähnliche.
Ein Gerhard Flamens, der um 1020 von Kaiser Heinrich II Wassenberg verliehen bekam, war wohl Stammvater der Grafen von Geldern. Ab etwa 1096 nannte er sich auch Graf Gerhard von Geldern (der Grafentitel stammte von anderen Besitztümern, wahrscheinlich im Teisterbant, ab), ab 1125 setzte sich die Bezeichnung von Geldern endgültig durch. Wassenberg ging bereits Anfang des 1107 als Heiratsgut seiner Tochter an die Herzöge von Limburg, später dann an Jülich. Spätestens mit dem Verzicht auf Wassenberg (vor 1120) verlagerten die Grafen dann ihr Herrschaftszentrum nach der Burg Geldern, die wohl um diese Zeit an einem Niersübergang errichtet wurde. Die Burg mit zugehöriger mittelalterlicher Siedlung war Ausgangspunkt für die heutige Stadt und auch Namensgeberin für die später entstehende Grafschaft und das Herzogtum Geldern.
Die Ansiedlung wurde im 13. Jahrhundert zur Festung mit Wällen, Gräben und Mauern ausgebaut. Die Wälle waren nach den vier Himmelsrichtungen benannt und hatten drei Tore, deren Bezeichnungen noch heute verwendet werden. 1229 erhielt Geldern die Stadtrechte. Bis 1343 war Geldern der Sitz der Grafen und Herzöge von Geldern, bis 1347 die Hauptstadt des Oberquartiers.
Erwähnenswert ist 1306 (evtl. 1315) die Gründung eines Karmeliterklosters in Geldern, eines von mehreren später in der Stadt vorhandenen Klostern. 1400 bis 1418 wurde die spätgotische Pfarrkirche Maria Magdalena erbaut.
Die Stadt Geldern lag in seiner Geschichte oft im Spannungsfeld territorialer Streitigkeiten. Sie unterstand 1543 bis 1578 spanischer Herrschaft, unterbrochen durch eine Besatzung durch die Niederländer von 1578 bis 1587. Durch einen Verrat ging Geldern 1587 wieder an Spanien, dessen Herrschaft bis in das Jahr 1703 andauerte. In diese Zeit, genauer von 1662 bis 1664 fiel auch der Neubau der Hauptburg von Schloss Haag, einem Anwesen, welches als Hof Haag schon 1331 in Urkunden Erwähnung fand, und von dem seit dem Zweiten Weltkrieg nur die äußere Burg noch steht.
Von 1701 bis 1713/14 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt. In dessen Verlauf geriet die Stadt im Febuar 1703 unter Belagerung der Preußen, die jedoch erst am 21. Dezember des Jahres in die Stadt einziehen konnten. Nach dem Ende des Erfolgekriegs wurde im Frieden von Utrecht 1713 das bis dahin bei Spanien verbliebene geldrische Oberquartier an vier Mächte (Österreich, die Generalstaaten, Preußen und das Herzogtum Jülich) verteilt. Geldern fiel dabei mit dem größten Teil des ehemaligen Oberquartiers den Preußen zu und wurde Verwaltungssitz des neu gebildeten Herzogtums Geldern preußischen Anteils (Preußisch Geldern). Im August 1740 besuchte König Friedrich II. von Preußen Geldern. 1764 ließ er die Festungsanlagen der Stadt schleifen.
1794 bis 1814 war Geldern durch die Franzosen besetzt. Diese setzten sich über die gewachsenen Strukturen weitgehend hinweg und schufen neue und modernere räumliche Ordnungen für eine straffere Verwaltung. Der Kanton Geldern lag im Arrondissement Kleve und gehörte in dieser Zeit zum Departement de la Roer.
1802 mit der Säkularisation kommt es zur Aufhebung des 1306 gegründeten Karmeliterklosters.
Mit den Beschlüssen des Wiener Kongresses ging Geldern dann wieder an Preußen. Im Abstand etwa eines Kanonenschusses östlich der Maas (Kanonenschusslinie) wurde die Grenze zwischen dem Königreich der Vereinigten Niederlande und Preußen, mitten durch ein historisch zusammengewachsenes Gebiet und eine einheitliche Bevölkerung, gezogen. Diese Grenze ist auch heute noch die Grenze zwischen der Bundesrepublik und den Niederlanden. Geldern wurde Verwaltungszentrum des Kreises Kleve, der 1823 bis 1857 zusammen mit dem Kreis Rheinberg den Großkreis Geldern bildete. 1858 wurde das Kreisgebiet wieder verkleinert.
Die Eisenbahnstrecke Köln - Krefeld - Geldern - Kleve wird 1863 eröffnet.
Die Geldernsche Kreisbahn wird 1902 eröffnet.
Nach dem verlorenen ersten Weltkrieg und dem Waffenstillstand am 11. November 1918 wird Geldern durch alliierte Truppen besetzt. Am 10. Januar 1920 mit dem Versailler Vertrag wird die Rheinprovinz in Besatzungszonen aufgeteilt, Geldern gehört dann zur belgischen Besatzungszone. Die letzten Belgier ziehen am 31. Januar 1926 ab.
1928 kam es zu einer weiteren Verkleinerung des Kreises Geldern im Süden durch Abgabe der Gemeinden Hinsbeck und Leuth.
Die Geldernsche Kreisbahn wird am 01.04.1932 eingestellt.
Im Zweiten Weltkrieg kommt es durch Bombardierungen Ende 1944 und am 14. Februar 1945 zu starken Zerstörungen des Stadtkerns. Nur wenige Häuser bleiben erhalten, ca. 82 % sind zerstört. Unter anderem wird auch die Pfarrkirche in der Stadtmitte schwer geschädigt. Auch das Haupthaus des Schloss Haag wird völlig zerstört.
Seit 1946 gehört Geldern zum Land Nordrhein-Westfalen.
1952 erfolgt der Wiederaufbau der Pfarrkirche Maria Magdalena, 2003/2004 eine vollkommene Sanierung und Neugestaltung des Innenraums.
Mit der Gebietsreform, die 1975 abgeschlossen wurde, ging der Kreis Geldern im Kreis Kleve auf und die Stadt Geldern ist seit dem nicht mehr Verwaltungshauptsitz.
Die Bevölkerung der Stadt Geldern ist größtenteils katholisch. Mehrere katholische Kirchen sind vorhanden, geschichtlich bedeutend ist die Pfarrkirche Maria-Magdalena am Marktplatz. Es existiert eine evangelische Kirche in der Nähe des Marktplatzes, die Heilig-Geist-Kirche.
Geldern liegt direkt an der Bahnverbindung Krefeld - Kleve und ist mit dem Regionalexpress 10 Kleve - Düsseldorf zu erreichen. Die nächsten Autobahnanschlussstellen sind die A40/E34, Anschlussstelle Kerken und die A57/E3 mit der Anschlussstelle Alpen. Die Bundesstraßen 9 und 58 verlaufen durch Geldern.
Es gibt eine Städtepartnerschaft mit Fürstenberg (Havel) im Land Brandenburg und mit der belgischen Stadt Bree
Geldern besteht aus der eigentlichen Stadt Geldern und den Eingemeindungen Veert, Kapellen, Lüllingen, Hartefeld, Walbeck, Pont und Vernum.
Am 1. Juli 1969 wurden Kapellen, Pont, Veert, Vernum, Walbeck und die Baersdonk eingemeindet. 1975 musste der Kreissitz an Kleve abgegeben werden.Geographie
Wappen
Geschichte
Drachentötersage
Geldrische Geschichte
Religionen
Wirtschaft
Verkehr
Städtepartnerschaften
Stadtgliederung
Entwicklung des Stadtgebiets
Eingemeindungen
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1885 | 5.690 |
1905 | 6.551 |
1937 | 7.228 |
1946 | 5.288 |
31. Mai 2003 | 33.314 |
Die Fossa Eugeniana ist in Geldern und Umgebung touristisch durch einen ca. 60 km langen Radwanderweg erschlossen. Dieser verläuft grenzübergreifend von Rheinberg am Rhein bis in die Niederlande an die Maas. Das Gelände um das ehemalige Schloss Haag kann erwandert werden, insbesondere ist die ehemalige innere Vorburg (entstanden in den 1680er Jahren) erhalten geblieben (beherbergt heute unter anderem einen Golfclubclub). Desweiteren ist ein Mühlenturm zu besichtigen und das Refektorium (Speisesaal) des ehemaligen Augustinerinnenklosters aus dem 16. Jahrhundert. In der näheren Umgebung findet man noch einige Windmühlen.
In Geldern findet jedes Jahr im Sommer ein Straßenmalerwettbewerb statt, zu dem internationale Künstler anreisen. Weiterhin gibt es jährlich die angeblich größte Pfingstkirmes am Niederrhein und eine Straßenparty im Sommer.Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Literatur
Sonstiges
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