Gelatine
Gelatine ist ein geruch- und geschmackloser "Leim". Sie ist in Bindegeweben, den Kollagenen von Säugetieren enthalten. Gelöst werden kann sie durch Kochen oder durch Aufschluss mit Säuren und Basenn.
Gelatine bildet mit Wasser unter Quellung gallertartige Lösungen.
Gelatine wird hauptsächlich zum Gelieren von Nahrungsmitteln (Speisegelatine) verwendet. Außerdem verwendet man sie zur Herstellung von Filmschichten und auch die Kapseln von Medikamenten bestehen meist aus Gelatine.Ein weiterer Verwendungszweck für Ballistische Gelatine ist der Bereich der Wundballistik und Waffenforschung.
Eine vegetarische Alternative zur Gelatine ist Agar-Agar, das aus Algen hergestellt wird.
Table of contents |
2 Verwendung 3 Weblinks |
80 Prozent der in Europa produzierten Speisegelatine ist reine Schweineschwartengelatine. 15 Prozent wird aus Rinderspalt gewonnen. Das ist die dünne, kollagenhaltige Schicht zwischen Leder- und Unterhaut. Die verbleibenden 5 Prozent werden aus Schweine- und Rinder-knochen, Geflügel, Fisch sowie sonstigen Schlachtabfällen gewonnen.
Die Knochen werden geschrotet und entfettet und während der Mazeration von Kalziumkarbonat, Kalziumphosphat und Kalziumfluorid befreit. Die entmineralisierte Substanz nennt man Ossein.
Die im Ossein und den Rinderspalten vorhandenen Bindungen werden nun basisch mit Kalkmilch über einen Zeitraum von drei Monaten aufgelöst. Mit Natronlauge lässt sich das Verfahren verkürzen. Dabei werden auch andere störende Stoffe entfernt. Nach dem Auswaschen verbleibt die reine Gelatine, die dann nur noch entwässert werden muss. Die Gelatine wird entweder als Blattgelatine vor allem für den Haushaltsgebrauch hergestellt oder als Pulvergelatine für die Weiterverarbeitung in der photographischen- oder Pharmaindustrie.
Wegen der BSE-Krise wurden im Jahr 1999 von der EU-Kommission strenge Richtlinien für die Herstellung von Gelatine festgelegt.
Gelatine wird verwendet in Produkten wie Halbfettprodukte, Lightprodukte, Halbfettmargarine, fettreduzierten Käsesorten. In Süßwaren wie Gummibärchen, Weingummis, Weichkaramellen, Marshmallows, Schaumwaffeln, Lakritz oder Negerküssen. In Backwaren, Milchprodukten und Desserts sowie Quark und Kefir. In Fleisch-, Fisch- und Wurstwaren z.B. Sülze und Aspik, aber auch in Getränken wie Wein, Saft, Apfelwein und in manchen Ländern Bier.
Bei der Gelatineherstellung entstehen neben der Gelatine Nebenprodukte, die weiter genutzt werden: Fleischknochenmehl (z.B. als Tierfutter oder Dünger), Knochenfett (z.B. zur Seifenherstellung) und Kalziumkarbonat (z.B. für die Zahnpastaherstellung).Herstellung
Verwendung