Ge 4/4 III
Die vierachsigen Elektrolokomotiven der Reihe Ge 4/4 III werden von der Rhätischen Bahn (RhB), der Montreux-Oberland Bernois-Bahn (MOB) und der Bière-Apples-Morges-Bahn (BAM) eingesetzt.
Der Mehrverkehr im Hinblick auf die Eröffnung des Vereinatunnels veranlasste die RhB im Jahre 1989, zusammen mit SLM und ABB eine neue Lokgeneration zu entwickeln, die auf der Drehstromtechnik basieren sollte. Heraus kam die 100 km/h schnelle Reihe Ge 4/4 III. Ursprünglich wollte man eine sechsachsige Lokomotive bauen, jedoch entschied man sich wegen der engen Kurven auf dem Meterspurnetz für die Achsformel Bo'Bo'.
Am 15. November 1993 wurde die erste Maschine erprobt. Zwischen 1993 und 1999 wurden insgesamt 12 Loks in drei Lieferserien mit den Nummern 641 bis 652 in Dienst gestellt. Die erste Bestellung (1989) umfasste sechs, die zweite von 1991 drei und die dritte von 1996, die den Zusatzbedarf durch die Eröffnung des Vereinatunnels abdecken sollte, nochmals drei Maschinen. Auf der Albulabahn findet man sie vor fast allen Zuggarnituren, und die Autozüge durch den Vereinatunnel werden nur durch sie befördert. Die meisten Loks sind mit farbenfrohen Werbeanstrichen versehen.
Die vier Ge 4/4 der MOB laufen unter den Nummern 8001 bis 8004. Auch sie sind mit Werbebotschaften versehen. Bei der BAM wurden zwei Loks für den Transport schwerer Panzerzüge der Streitkräfte beschafft.
Die Loks haben ein Gewicht von 62 Tonnen und eine Leistung von 2400 kW bei 80 km/h. Ihre Länge beträgt 16.000 mm, ihre Höhe 3.860 mm und die Breite 2.800 mm. Die Technik entspricht weitestgehend der SBB-Reihe Re 460.