Gaspar van Weerbecke
Gaspar van Weerbecke (* um 1455 in Oudenaarde/Belgien; † nach 1517, in Mainz (?)) war ein Komponist und Sänger.
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Vom Winter 1480/81 bis 1489 ist er in Rom als Sänger der Sixtina nachweisbar. Dort waren Josquin und Marbriano de Orto seine Kollegen. Mitte April 1489 kehrte er nach Mailand zurück, wo nunmehr Ludovico Sforza, genannt "il Moro", regierte. Von 1495 bis zum 7. September 1497 ist Gaspar in den Rechnungen Philipps des Schönen nachweisbar: er sang - wie Pierre de la Rue - in dessen Grande Chapelle. Man vermutet, dass trotz dieser Anstellung Gaspars Kontakte nach Mailand weiter bestanden haben. Im Herbst 1498 hielt er sich im Auftrag des Mailänder Herzogs wegen der Anwerbung von Sängern in Flandern auf. Bei dieser Gelegenheit besuchte er seine Heimatstadt, wo vermerkt wird, er sei "sanckmeester van den herthoge van melanen"'.
Der Krieg zwischen Frankreich und Mailand im September 1499 zwang ihn, Mailand endgültig den Rücken zu kehren. Am 28. November 1499 wird am Hof des Ferraneser Herzogs Ercole d'Este vermerkt, dieser habe versucht, Gaspar als Hofkapellmeister zu gewinnen; Gaspar hat dieses Angebot indes abgelehnt. Von 1500 bis wenigstens Ende 1514 war er wieder Mitglied des Päpstlichen Chores. In dieser Zeit trat er der Bruderschaft Campo Santo dei Teutonici e Fiamminghi bei, um sich einen Begräbnisplatz neben Sankt Peter zu sichern. Am Ende seines Lebens ging er jedoch nach Deutschland. Am 1. November 1517 wird er als Kanonikus an der Kirche Saint-Maria-ad-Gradus in Mainz erwähnt. Wo und wann er gestorben ist, konnte noch nicht geklärt werden.
Leben
Gaspar van Weerbecke wurde als uneheliches Kind geboren. Über seine Jugend und Ausbildung ist ansonsten nichts bekannt. Spätestens seit dem Winter 1471/72 baute er für den Mailänder Herzog Galeazzo Maria Sforza eine Hofkapelle auf; deshalb wandte er sich 1471 brieflich an Ockeghem. Zwei Reisen (ab April 1472 und ab dem 18. Januar 1473) führten ihn auf der Suche nach Sängern in den Norden. Gaspar stand 18 cantori de camera (Kammersängern) vor, ein gewisser Guinati 22 cantori de capella (Kapellsängern), zu denen u.a. Loyset Compère und Johannes Martini gehörten Der Herzog, sehr zufrieden mit Gaspar, bedachte ihn reichlich mit Pfründen. Nach der Ermordung des Herzogs am 26. Dezember 1476 verließ Gaspar Mailand. Werk
Messen
Fragmenta missarum
Motettenzyklen
Motetten
Andere geistliche Werke
Chansons