Gartenstadtbewegung
Die Gartenstadtbewegung war eine städtebauliche Strömung um 1900 als Reaktion auf die schlechten Wohnverhältnisse in den stark gewachsenen Städten. Diese Bewegung propagierte ein Leben im Grünen, also Siedlungen mit Gärten zur Selbstversorgung, Parks und kleiner Industrie. Die Gartenstädte sollten als eigenständige Siedlungen am Rande der Städte entstehen, bei denen die bisherige strikte Trennung von Stadt und Land aufgehoben werden sollte. Das Einfamilienhaus mit Garten wurde zum Ideal der Wohnform.Diese Idee entwarf der Brite Ebenezer Howard (1850-1928), die ihre erste Realisierug 1903 mit der Gartenstadt Letchworth bei Hertfordshire fand. Deutschland folgte 1908 nach mit der Gartenstadt Hellerau bei Dresden.
Die Gartenstadtbewegung beschränkte sich allerdings nicht auf Wohnen im Grünen sondern verband damit auch sozialreformerische Ideen. Die Bewegung wurde von Vereinen getragen, die Flächen ankauften und im Sinne der Bewegung bebauten. Wichtig war die Mitbestimmung der Bewohner und lebenslanges Mietrecht.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte die Ausführung vieler Pläne und die Bautätigkeit wurde eingestellt.
Übrig blieb das Ideal des Einfamilienhauses, das nach dem Zweiten Weltkrieg zum Standard erhoben wurde. Der enorme Flächenverbrauch verhinderte allerdings die Realisierung in Europa, während in den USA riesige Wohngebiete entstanden.