Gandhara
Gāndhāra (auch Ghandara und Ghandahra) war eine antike Landschaft in Afghanistan und im nordwestlichen Pakistan, dessen Zentrum am Swat-Fluss (siehe Udyana) und Kabul-Fluss, liegt, Zuflüssen des Indus. Seine größten Städte waren Peschawar und Taxila.
Gandhara ist bekannt für den ausgeprägten Gandhara-Stil in der buddhistischen Kunst, einer Nachwirkung des graeco-buddhistischen Synkretismus, der indische und hellenistische Einflüsse in den Jahrhunderten nach Alexander des Großen Eroberungen in Zentralasien im Jahr 334 v. Chr miteinander verschmolz.
Der Gandhara-Stil blühte ab dem 1. Jahrhundert unter der Kuschan-Dynastie bis zur Invasion der Weißen Hunnen im 5. Jahrhundert.
Die Sprache dieser Zeit, das Gāndhārī, stammt vom Sanskrit ab und ist mit dem Prakrit verwandt. Sie wurde in der Kharoṣṭhī-Schrift geschrieben.
Die frühesten buddhistischen Manuskripte, die gleichzeitig auch die ältesten indischen Manuskripte sind, wurden in Gandhara gefunden (siehe Gandhara-Schriften).
Von Gandhara wird auch angenommen, dass hier der mystischen Dhanakoscha-See liegt, der Geburtsort von Padmasambhava, dem Gründer des tibetanischen Buddhismus. Die Kagyu-Sekte identifiziert den See mit der Andan-Dheri-Stupa, die in der Nähe der Kleinstadt Uchh bei Chakdara im unteren Swat-Tal steht, von der gesagt wird, in ihrer Basis entspringe eine Quelle, die den See speist. Archäologen haben zwar die Stupa gefunden, aber keine Quelle und keinen See.
Das bekannteste Zeugnis des Gandhara-Stil waren die beiden 35 und 53 Meter hohen Buddha-Statuen von Bamiyan, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehörten. Sie standen im Hindukusch an der Straße von Baktrien hinab ins Kabul-Tal, stammten aus dem 2. und 3. Jahrhundert, waren in den Fels hinein gehauen, und– als Folge des Graeco-Buddhismus – mit einer Toga im griechischen Stil bekleidet.
Am 1. März 1991 begannen afghanische Soldaten auf Befehl Mullah Mohammed Omars, des geistigen Führers der Taliban, damit, die Statuen mit Sprengstoff zu zerstören, da sie als Darstellung menschlicher Körper unislamisch seien.
Zeitstrahl
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