Gambia (Fluss)
Dieser Artikel basiert auf dem entsprechenden Eintrag in Meyers Konversationslexikon, 4. Auflage von 1888-90 Gambia (Ba Dimma, auch Fura, "Fluss") ist ein Fluss, der südlichere der beiden Hauptströme Senegambiens, entspringt in der Gebirgslandschaft Futa Dschallon bei Labe, fließt erst nördlich, dann westlich, verlässt bei Barrakonda, etwa 1.100 km von der Mündung, das Gebirgsland und tritt mit Stromschnellen in die ebene Küstenzone ein, um dieselbe in vielfachen Windungen zu durchziehen. Bei Futtatenda, unterhalb Barrakonda, hat der Fluss selbst in der Trockenzeit bei 100 m Breite eine Tiefe von 4-6 m, während er in der Regenperiode einen 12 -16 m höheren Stand erreicht. Die Mündung in das Atlantische Meer liegt unter 13°29′ nördlicher Breite südlich vom Grünen Vorgebirge beim Kap Santa Maria und hat eine Breite von 22 km. Die ganze Länge des Flusses schätzt man auf 2.300 km. Fahrzeuge von 150 Tonnnen gehen vom November bis Juni bis Barrakonda, in der Regenzeit ist die Schifffahrt infolge der starken Strömung unmöglich. In der nassen Zeit überschwemmt der Gambia von Barrakonda an das ganze Flachland weit und breit und lässt dabei einen ähnlich befruchtenden Schlamm zurück wie der Nil. Auf dieser ganzen Strecke enthält er zahlreiche kultivierte Inseln (darunter die Elefanten- oder Elfenbeininsel). Eine Flussverbindung zwischen dem Senegal und dem Gambia, wie sie lange Zeit behauptet worden ist, besteht nicht. Im unteren Lauf geht dem Gambia von Senegal her aus dem Lande der Felup ein größeres Gewässer, der Gray River, zu, im mittleren von Norden her der Wallia.