Gaetano Donizetti
Gaetano Donizetti (* 29. November 1797 in Bergamo/Italien; † 8. April 1848 ebenda) war ein italienischer Komponist, insbesondere für Opern.
Donizetti studierte unter Simon Mayr in Bergamo und dem Pater Mattei in Bologna und widmete sich anfangs bloß der Kirchenkomposition im strengen Stil.
Nach der Rückkehr in seine Vaterstadt 1814, wo er die Stelle eines Bassisten und Archivars an der Kirche Santa Maria Maggiore bekleidete, konnte er jedoch nicht lange der Anziehungskraft widerstehen, welche die Bühne auf alle italienischen Komponisten ausübt, und fünf Jahre später brachte er seine erste Oper: "Enrico di Borgogna" in Venedig zur Aufführung. Sie gefiel zwar, machte aber ebenso wenig wie 19 andere Opern, die er von 1818 bis 1828 schrieb ("L'Ajo nell' lmbarazzo", "Elvira", "Alfredo Le Grande", "Olivo e Pasquale". "Alahor in Granada", "Chiara e Serafino" u. a.), größeres Aufsehen.
Erst mit dem "Esule di Roma" (1828 in Neapel aufgeführt) hob sich sein Erfolg und sein Ruf.
In raschester Folge erschienen jetzt von ihm in Genua "Alina, regina di Goiconda , in Neapel "Gianni di Calais", "Il Giove di grasso" ; ferner "Il Paria", "Il castello di Kenilworth" , "Il diluvio universale", "Francescadi Foix", "Imeldade Lambertazzi", "La Romanziera" u. a., sämtlich für Neapel.
Eine neue Periode für Donizetti bezeichnete seine "Anna Bolena" (1831 für Mailand geschrieben), der bis 1835 nebst mehreren anderen die Opern : "L'elisir d'amore", "Fausta", "Il Furioso", "Parisina" folgten.
In einer Art Wettstreit mit Bellini bei der Italienischen Oper zu Paris, in welchen er 1835 mit seinem "Marino Fallero" gegen Bellinis "Puritani" eintrat, .musste er letzterem weichen, errang aber noch in demselben Jahr mit seiner "Lucia di Lammermoor" (für Neapel) und "Belisario" (für Venedig) um so größeren Erfolg.
Donizetti war inzwischen 1834 zum Kapellmeister und Lehrer der Komposition am Konservatorium zu Neapel ernannt worden, erhielt darauf 1836 auch die Professur des Kontrapunktes und wurde 1838, nach Zingarellis Tod, Direktor der Anstalt, gab jedoch diese Stellung 1840 auf, um zum zweitenmal sein Glück in Paris zu versuchen, diesmal mit entschiedenem Erfolg, denn er fand sowohl in der Großen Oper mit seiner "Favorite" als auch in der Komischen mit seiner "Fille. du regiment". wenn auch nicht beim ersten Erscheinen dieser Werke, so doch bei den späteren Aufführungen, enthusiastischen Beifall.
Nachdem er 1842 seine "Linda di Chamounix" für Wien komponiert hatte, wurde er zum österreichischen Hofkapellmeister ernannt, brachte 1844 seine "Catarina Cornaro" in Neapel auf die Bühne und begab sich darauf ein drittes Mal nach Paris, um hier neue Siege zu erringen.
Allein infolge übermäßiger Anstrengungen im Komponieren und einer zügellosen Hingabe an die Genüsse des Lebens fiel er hier plötzlich in einen völligen Stumpfsinn, aus dem ihn kein Mittel wieder zu erwecken vermochte. Zunächst im Irrenhaus zu Ivry bei Paris untergebracht, dann in seine Vaterstadt zurückgeführt, starb er hier 8. April 1848.
Donizetti ist in allen seinen Werken durchaus Italiener und verfolgt die Richtung der Oper, welche von dem letztgenannten Meister angebahnt worden war. Er sorgt in erster Reihe für leichten und bequemen Genuss durch augenblicklich ansprechende und erregende Melodien, doch zeigt er nicht selten auch eine bewunderungswürdige Tiefe der Empfindung und dramatische Kraft.
Leben
Werk
Donizetti, der mit fabelhafter Leichtigkeit und Schnelligkeit produzierte, hat im ganzen 70 Opern komponiert, wobei er freilich auf die Instrumentierung meist nur geringe Sorgfalt verwendete. Unter seinen ernsten Opern sind "Lucrezia Borgia" (1834). und "Lucia dl Lammermoor" (1835) unstreitig die besten; unter den komischen verdienen "L'ellsir d'amore" (1832), "La fille du régiment." (1840) und "Don Pasquale" (1843) durch ihre Frische und Originalität den Vorzug, wenn er auch in dieser Hinsicht hinter Rossini zurückstehen muss. Werkübersicht
Sein Bruder Giuseppe, geb. 1814, war längere Zeit Direktor der Militärmusik des Sultans in Konstantinopel, wo er 1856 starb. Er machte sich verdient um die EInführung abendländischer Musik und komponierte Märsche, Klavierstücke und Lieder.