Günther Prien
Günther Prien (* 16. Januar 1908 in Osterfeld; † 7. März 1941 (Im Nordatlantik südlich von Island) war ein deutscher Marineoffizier. Er war im Zweiten Weltkrieg Kommandant des U-Bootes U-47.Günther Prien wurde am 16. Januar 1908 in Osterfeld in Thüringen geboren. Als er im Jahr 1923 seine Schulausbildung beendete ging er zur Handelsmarine.
Er absolvierte eine dreimonatige Grundausbildung in der Seemannschule in Hamburg. Danach wurde an Bord des Segelschiffes Hamburg Schiffsjunge. Acht Jahre nahm er dort verschiedenen Aufgaben wahr. Bereits mit 24 Jahren begann er die Ausbildung zum Kapitän. Nachdem die wirtschaftliche Lage sich 1932 verschlechtert hatte, trat er im Januar 1933 als einfacher Seemann freiwillig der Reichsmarine bei.
Nachdem er als Fähnrich z.S. auf dem leichten Kreuzer Königsberg gedient hatte, erhielt er sein Offizierpatent. Im Oktober 1935 wurde er als Leutnant z.S. zur U-Bootflotte überstellt. 1937 wurde Prien zum Oberleutnant z.S., am 1. März 1939 zum Kapitänleutnant, genau ein Jahr später zum Korvettenkapitän befördert. Am 17. Dezember 1938 wurde ihm das Kommando über das U-Boot U-47 übertragen.
Er versenkte nach Kriegsbeginn den britischen Dampfer Bosnia. Bei dem Angriff wurde kein Mensch getötet, da er das Schiff erst versenkte, als sich nach dem Beschuss des Deckgeschützes die Besatzung ergab und von einem norwegischen Dampfer gerettet wurde. Nach der Versenkung dreier weiterer Schiffe wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen.
Bekannt wurde er nachdem er bei seiner zweiten Feindfahrt ein tollkühnes Vorhaben durchsetze. In der Nacht von 13. auf den 14. Oktober 1939 versenkte er das Schlachtschiff Royal Oak im "uneinnehmbaren" Hafen Scapa Flow. Durch dieses gewagte Manöver bekam er seinen Spitznamen: "der Stier von Scapa Flow". Prien bekam danach am 17. Oktober 1939 das Eisernes Kreuz I. Klasse verliehen.
Einen Tag später bekam er von Adolf Hitler persönlich als erster Kriegsheld der U-Boot-Waffe das Ritterkreuz verliehen. Es folgten weitere Feindfahrten.
Im Jahr 1940 waren viele Probleme mit Torpedos zu verzeichnen (torpedo-Krise). Die Feindfahrten wurden sehr unproduktiv, weil teilweise nach langer Zeit auf See nur ein einziges Schiff unter verwendung aller Torpedos versenkt werden konnte. Am 3. Juni 1940 begann Prien seine fünfte Feindfahrt, die insgesamt 34 Tage dauerte. Er versenkte 8 Schiffe: die Frachter Balmoral Wood, Fernandound Empire Toucan, M/S Lenda, Georgios Kyrikides, den Dampfer Catherine und den Tanker Leticia. Als tragisch erwies sich das letzte von U-47 versenkte Schiff - die Arandora Star. Da das Schiff neutral gekennzeichnet war und Waffen besaß, beschoß Prien es. Dabei starben 850 Menschen, wovon die meisten deutsche und italienische Kriegsgefangene waren.
Am 20. September 1940 wurde ihm das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen.
Der genaue Ablauf der Zerstörung von U-47 ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass sich das Boot nach dem 7. März 1941 nicht mehr gemeldet hat. Der Verlust von Prien und U-47 war ein schwerer Schlag für die deutsche U-Boot Flotte.
Günther Prien galt als vorbildlicher Offizier, auch im Sinne der NS-Propaganda.