Günter Wallraff
(Hans-)Günter Wallraff (* 1. Oktober 1942 in Burscheid bei Köln) ist ein deutscher Investigativ-Journalist.Wallraff wurde bekannt durch seine aufsehenerregende Art der Recherche, die als "wallraffen" bezeichnet wird. Dieser Recherche-Stil baut auf dem persönlichen Erleben durch Einschleusung in das unmittelbare Kernumfeld des Reportage-Ziels auf. Wallraff gab sich jeweils eine fiktive Identität und war nicht als Journalist zu erkennen. Auf diese Weise entstanden Bücher, welche soziale Missstände anprangern und die vielen Menschen neue Einblicke in die Funktionsweise unserer Gesellschaft vermitteln.
Von den Betroffenen wird Wallraff für seinen Recherchestil häufig kritisiert, da sie ihr Persönlichkeitsrecht verletzt sahen oder auch so genannte Betriebsgeheimnisse in Gefahr sahen. Häufig wurde deshalb versucht, Wallraffs Recherchestil zu unterbinden, vor allem die BILD-Zeitung versuchte dieses, nach Wallraffs dortigen Recherchen. Der Stil wurde aber auch immer wieder von Gerichten als durchaus legal bestätigt, aber unter Vorbehalten, so dürfen z.B. keine privaten Gespräche veröffentlicht werden.
Günter Wallraff war einer der ersten Deutschen, die den Kriegsdienst mit der Waffe verweigerten. Trotz seiner Verweigerung musste Wallraff zeitweise zur Bundeswehr.
1977 arbeitet Wallraff vier Monate lang als Redakteur "Hans Esser" bei der BILD in Hannover. In seinen Büchern "Der Aufmacher" und "Zeugen der Anklage" schildert er seine Erfahrungen und die Redaktionspraktiken des Blattes.
Im September 2003 wurden nach Einsichtnahme der BStU in die "Rosenholz-Akten" Verbindungen Wallraffs zum Staatssicherheitsdienst der DDR in den 1960er Jahren behauptet. Wallraff bestreitet, jemals aktiv für die Stasi gearbeitet zu haben.
Werke (unvollständig)
Einige Beispiele seiner Arbeit:
Weblinks