Günter Herburger
Günter Herburger (* 6. April 1932 in Isny) ist ein deutscher Schriftsteller.
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Günter Herburger ist der Sohn eines Tierarztes. Von 1945 bis
1950 besuchte er eine Internatsschule in Schelklingen. Anschließend begann er, an der Universität München Sanskrit, Philosophie und Theaterwissenschaften zu studieren. Dieses Studium brach Herburger 1954 ab und begab sich auf Reisen. Er lebte zeitweise auf Ibiza, in Madrid und Oran und hielt sich mit
Gelegenheitsarbeiten über Wasser. In Paris hatte er Kontakt zu dem Autor Josef Breitbach, lebte jedoch weiterhin in äußerst ärmlichen
Verhältnissen. 1956 war er aus gesundheitlichen Gründen
gezwungen, das Vagabundendasein aufzugeben. Herburger,
der bereits an seinem ersten Roman arbeitete, kehrte nach München zurück.
Nachdem er in München seine erste Frau, Brunhilde Braatz, geheiratet
hatte, zog das Paar gemeinsam quer durch Europa. 1957 trennten sie
sich, und Herburger ging zurück nach Isny. Da er sehr an der Filmarbeit interessiert war, bemühte er sich um eine Anstellung beim
Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Ein Jahr lang arbeitete er dort an der Produktion von Livesendungen und
Dokumentarfilmen mit. Während dieser Zeit
gelang es Herburger durch Vermittlung
Helmut Heißenbüttels, Kontakte
zu andern Schriftstellern zu knüpfen und erste Texte zu veröffentlichen.
1962 heiratete er die Schauspielerin Ingrid Mannstaedt, mit der er
1963 nach Celle ging. Das Schreiben wurde nunmehr zu seiner
Hauptbeschäftigung, und 1964 erschien sein erster Prosaband,
der von der Kritik positiv aufgenommen wurde; daneben entstanden Hörspiele und Filmdrehbücher. Ab 1964 nahm Herburger an den Tagungen der Gruppe 47 teil.
1967 zog die Familie Herburger nach Berlin, wo der Autor
rege Kontakte zu zahlreichen in Friedenau ansässigen
Schriftstellerkollegen und zur beginnenden Studentenbewegung unterhielt. Nach dem Scheitern seiner zweiten Ehe kehrte Herburger 1973 nach München zurück. Dort heiratete er Rosemarie Leitner und begann die Arbeit an der "Thuja-Trilogie", einem Romanzyklus, der ihn bis in die Neunzigerjahre beschäftigen sollte. Herburger engagierte sich politisch als Mitglied der
Deutschen Kommunistischen Partei und hielt sich zeitweise zu Studienzwecken in der DDR auf; später setzte bei ihm jedoch angesichts des dogmatischen Kurses der Partei eine gewisse Ernüchterung ein. Nach der Geburt einer behinderten Tochter im Jahre 1974 zog sich Herburger mehr und mehr aus dem Literaturbetrieb zurück, der ihn seinerseits kaum noch zur Kenntnis nahm. Seit 1983 ist Herburger gewissermaßen "auf die Straße" zurückgekehrt: Er entwickelte sich zum passionierten Läufer, der regelmäßig die Marathondistanz absolviert und über seine Erfahrungen mit diesem Extremsport auch in zwei Büchern berichtet hat.
Günter Herburger, der als Erzähler anfangs zu den von
Dieter Wellershoff geförderten "Neuen Realisten" zählte, wurde seit den Siebzigerjahren zum Urheber
sozialistisch geprägter, fantasievoll-utopischer
Welten und nimmt in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine
Sonder- und Außenseiterstellung ein. Er ist außerdem Verfasser von
Gedichten, Kinderbüchern und
Hörspielen. Herburger, der Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland ist, erhielt 1965 den Förderpreis des Theodor-Fontane-Preises, 1973 den
Bremer Literaturpreis, 1979 den Gerrit-Engelke-Preis (zusammen mit Günter Wallraff), 1991 den Peter-Huchel-Preis, 1992 den
Hans-Erich-Nossack-Preis und 1997 den
Literaturpreis der Landeshauptstadt München.
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