Gödel, Escher, Bach
Das Buch Gödel, Escher, Bach: ein Endloses Geflochtenes Band (Originaltitel Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid, 1979) vom Autor Douglas R. Hofstadter wurde zuerst 1979 in den USA veröffentlicht, die deutsche Übersetzung erschien erstmalig 1985.Douglas R. Hofstadter betrachtet in diesem Buch die Musik von Johann Sebastian Bach, die Bilder von Maurits Cornelis Escher und die Mathematik von Kurt Gödel. Er findet auf geniale Weise in allen diesen Werken Strukturen und Muster von mathematischer Schönheit, die auf eine höhere Wahrheit hinzudeuten scheinen.
In einem geistreichen Spiel mit Sinnbildern und Dialogen begegnet er immer wieder den großen Fragen nach dem Leben, dem Bewusstsein und der künstlichen Intelligenz. Bei dem Versuch, diese Fragen zu beantworten, bedient sich Hofstadter fortwährend der Mathematik und der Informatik (z. B. formuliert er Beispiele aus der Logik oder der regulären Sprachen). Auch das Konzept der Selbstbezüglichkeit oder Rekursion spielt eine entscheidende Rolle. Daneben bemüht er zudem griechische Wettläufer oder orientalische Flaschengeister, wenn er z. B. ein System von Metaebenen konstruiert. Und um den Leser im Denken darin anzuleiten, kombiniert er seine Gedanken mit kryptografischen Wortspielen, amüsanten Kurzgeschichten voller Sinnhaltigkeit und typografischen Edelsteinen, die nur der schatzsuchende Leser aufstöbert und so gleichzeitig zum Entdecker und Philosophen wird. Und während der Leser Seite an Seite mit dem Autor immer tiefer in die Geheimnisse des menschlichen Denkens vordringt, bemerkt er nicht, wie Hofstadter seinen Geist regelrecht durchknetet.
Dieses Kunstwerk ist nicht als Unterhaltung gedacht. Der Leser ist vielmehr aufgefordert seinen Geist aus seinen beschränkenden Denkmustern zu befreien und "das ganze Bild von oben zu betrachten". Der Lohn für diese Anstrengung ist vielleicht eine höhere Erkenntnis. Diese ist jedoch nicht im Buch niedergeschrieben sondern erfordert neben grundlegenden Kenntnissen der Mathematik und Informatik auch ein mystisches Einfühlungsvermögen.
Das Buch erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Pulitzer-Preis für General Non-Fiction und den American Book Award.
Als Beispiel beschreibt Hofstadter Tumbolia, "das Land des toten Schluckaufs und der ausgelöschten Glühbirnen. Es ist eine Art Wartesaal, in dem die schlummernde Software darauf wartet, dass ihr Gastgeber Hardware zurückkommt."
Tumbolia ist damit im Bereich künstlicher Intelligenz die Bezeichnung für den nichtexistenten Ort an den sich ein künstlich intelligentes Wesen versetzt „fühlte“, wenn man sein System außer Betrieb nähme. (Selbstverständlich würde das Wesen diese Zeitspannne überhaupt nicht „fühlen“, weil die Zeitspanne außerhalb seiner Wahrnehmung ist.)Tumbolia