Gábor Bethlen
Gábor Bethlen (*um 1580 + 15. November 1629 in Karlsburg (damals noch Weißenburg, rum. Alba Iulia) war von 1613 bis 1629 Fürst von Siebenbürgen und eine wichtige Figur in den Anfangsjahren des Dreißigjährigen Krieges.Gábor Bethlen war der Sohn eines ungarischen, in Siebenbürgen begüterten Aristokraten, der sich als hervorragender Reitergeneral in der Armee des Fürsten von Siebenbürgen unentbehrlich gemacht hatte. Zweimal erwies er sich als "Königsmacher", als er 1605 Stephan Bocskai und 1608 Gabriel Báthory die siebenbürgische Fürstenkrone verschaffte. Die Annäherung Báthorys an die Habsburger zwang Bethlen, einen erklärten Gegner der österreichischen Herrscherfamilie, jedoch zur Flucht zu den Türken. Im Oktober 1613 kehrte Bethlen mit einem türkischen Heer zurück, besiegte Báthory and ließ sich durch den Landtag zu Klausenburg zum Fürsten von Siebenbürgen wählen.
Am Böhmischen Aufstand (1618-1620), der den Dreißigjährigen Krieg einläutete, beteiligte sich Bethlen, der selbst ein entschiedener Verfechter des Protestantismus war, als Bündnispartner der böhmischen Stände (20. August 1619 Abschluss einer Angriffallianz mit den böhmischen Ständen) und zog plündernd mit seiner Reiterarmee durch die habsburgischen Reichslande.
Nach dem Zusammenbruch des Aufstands blieb er weiterhin eine wichtige Figur im Generalstab des politischen Kalvinismus. Allerdings konnte er als Feldherr keine wirklich großen Siege erringen, da er mit seiner auf einen überraschenden Angriff und schnellen Rückzug ausgerichteten Reitertruppe keine Feldschlacht gegen eine mit Kanonen bestückte Armee wagen konnte. Als er Ende September 1626 bei Szégelypalánk (Neograd) Wallenstein gegenüberstand, zog er deshalb eine Flucht nach Ungarn vor und bat Kaiser Ferdinand II um eine Beendigung des Waffengangs. Am 20. Dezember 1626 wurde der Frieden zu Preßburg geschlossen. Seit diesem Zeitpunkt stellte Bethlen den Kampf gegen die Habsburger ein.
Die Historiker zeichnen von Bethlen ein unterschiedliches Bild. Ungarsche Historiker sehen in ihm einen aufgeklärten absolutistischen Herrscher, der die Volkswirtschaft förderte, während deutsche Historiker ihn eher als einen grausamen und beutegierigen Plünderer betrachteten.