Furka-Oberalp-Bahn
Die Furka-Oberalp-Bahn (FO) ist eine Schmalspurbahn in der Schweiz mit einer Spurweite von 1000 mm, welche die Kantone Graubünden, Uri und Wallis über den Furka- und Oberalppass miteinander verbindet. Zum 1. Januar 2003 fusionierte die FO mit der BVZ Zermatt-Bahn zur Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB).
Die Hauptlinie führt von Disentis (Graubünden), wo Anschluss an die Rhätische Bahn (RhB) besteht, über den Oberalp-Pass nach Andermatt (Uri) und weiter durch den Furka-Basistunnel und das Goms nach Brig (Wallis). In Brig besteht seit 1930 ein Anschluss der FO an die BVZ Zermattbahn, welche die Linie bis Zermatt weiterführt. Über die Strecke der beiden inzwischen fusionierten Bahngesellschaften verkehrt beispielsweise der berühmte Glacier Express.
Der Bau der Zahnradstrecke über den Furka-Pass wurde 1911 von der Brig- Furka-Disentis Bahn (BFD) begonnen. 1915 konnte die Teilstrecke von Brig hinauf nach Gletch eröffnet werden, aufgrund finanzieller und technischer Probleme wurde der Weiterbau der Strecke jedoch eingestellt. Nach dem Konkurs der BFD im Jahr 1923 wurden die Bauarbeiten 1924 von der neu gegründeteten Furka-Oberalp-Bahn (FO) wieder aufgenommen und die Strecke 1925 eröffnet.
Die Schöllenenbahn (SchB) eröffnete bereits 1917 die Zahnradstrecke von Göschenen durch die Schöllenenschlucht hinauf nach Andermatt. In Göschenen besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Gotthard-Line der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB). Ursprünglich war die SchB mit 1200 Volt Gleichstrom elektrifiziert, 1941 wurde sie jedoch umelektrifiziert auf das gerade bei der FO installierte Stromsystem von 11000 Volt Wechselstrom, um einen problemloseren Fahrbetrieb zu ermöglichen. Der Fahrbetrieb der beiden Gesellschaften war von Beginn an eng gekoppelt; 1961 wurde dann die SchB von der FO übernommen.
Wegen der schwierigen Lawinensituation war die sehr schöne Bergstrecke zwischen Realp und Oberwald, die auch am Rhone-Gletscher vorbeiführt, nicht wintersicher. Wegen der daher nötigen Winterpause und Aufräumarbeiten war der Betrieb sehr aufwändig. Mit dem Beginn der Bauarbeiten des Furka-Basistunnels 1973 rückte auch das Ende der Bergstrecke immer näher. Zur Winterpause 1981 wurde die Bergstrecke stillgelegt und 1982 der 15,381 km lange Basistunnel eröffnet. Der ursprünglich geplante Rückbau der Bergstrecke konnte von Eisenbahnfreunden aufgehalten werden, die 1983 den Verein Furka-Bergstrecke und 1985 die Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG als Trägergesellschaft gründeten und auf Spenden angewiesen sind. Seit 1992 sind wieder Dampfzugfahrten auf einem Teilstück der Strecke möglich.