Fußball-Europameisterschaft 1984
Die siebte Fußball-Europameisterschaft wurde vom 12 bis 27. Juni 1984 in Frankreich ausgetragen.Ab diesen Meisterschaften wird das Spiel um den dritten Platz nicht mehr ausgetragen und es wird wieder ein Halbfinale der vier Gruppenersten ausgetragen. Frankreich war als Gastgeber automatisch qualifiziert.
Table of contents |
2 Teilnehmer 3 Spielergebnisse 4 Europameister Frankreich 5 Weblink |
Die Bundesrepublik Deutschland traf in der Gruppe Sechs auf Österreich, Nordirland, Türkei und Albanien. Die Österreicher starteten gut in die Qualifikation im Gegensatz durch deutschen Mannschaft. Der Niederlage im ersten Spiel gegen Nordirland mit 0:1 fogte knapper 2:1 Erfolg in Albanien. So sollte das Rückspiel in Gelsenkirchen zwischen Deutschland und Österreich zu einem vorentscheidenen Spiel werden (Hinspiel 0:0). Die deutsche Mannschaft legte los wie die Feuerwehr und führte bereits nach 4 Minuten durch Karl-Heinz Rummenigge mit 1:0. Rudi Völler erhöhte in der 19. und 21. Minute auf 3:0. So war das Spiel schnell entschieden. Österreich war nach dieser Niederlage und weiteren in Nordirland und der Türkei gescheitert. Die deutsche Mannschaft setzte sich selbst noch unter Druck als sie in Hamburg gegen Nordirland ein zweites Mal mit 0:1 verlor. So musste im letzten Spiel gegen Albanien unbedingt ein Sieg her, um Nordirland noch von der Tabellenspitze zu verdrängen. Der Schock saß tief als Albanien in der 23. Minute in Saarbrücken in Führung ging. Rummenigge konnte zwar eine Minute später bereits ausgleichen, doch war die Mannschaft sehr verunsichert und lief immer wieder Gefahr, in Konter zu laufen. Erst in der 80. Minute erlöste der Kölner Innenverteidiger Gerhard Strack mit seinem Kopfball zum 2:1 Sieg die deutschen Fans.
Die Mannschaft der DDR spielte in der Gruppe Gruppe Eins gegen die Schweiz, Belgien und Schottland. Die Belgier dominierten die Gruppe und die DDR wie die Schweiz hatten nicht die geringste Chance sich für das Turnier in Frankreich zu qualifizieren.
Die Qualifikation der deutschsprachigen Mannschaften
12. Juni 13. Juni 16. Juni 16. Juni 19. Juni 19. Juni |
Frankreich - Dänemark 1:0 Belgien - Jugoslawien 2:0 Frankreich - Belgien 5:0 Dänemark - Jugoslawien 5:0 Frankreich - Jugoslawien 3:2 Dänemark - Belgien 3:2 | Rang | Land | Tore | Punkte |
1 | Frankreich | 9:2 | 6-0 | ||
2 | Dänemark | 8:3 | 4-2 | ||
3 | Belgien | 4:8 | 2-4 | ||
4 | Jugoslawien | 2:10 | 0-6 |
Gastgeber Frankreich um Michel Platini galt als großer Favorit. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien waren sie noch unglücklich im Halbfinale nach Elfmeterschießen gescheitert. Jetzt wollte die Mannschaft von Trainer Michel Hidalgo endlich einer ersten Titel. Im Eröffnungsspiel traf die Mannschaft auf die Sensationsmannschaft der Qualifikation Dänemark (sie hatten England ausgeschaltet mit einem 1:0 Sieg in Wembley)unter dem deutschen Trainer Josef Piontek und tat sich überraschend schwer. Großes Pech hatte der ehemalige Mönchengladbacher Allan Simonsen auf Seiten Dänen. Er brach sich in der ersten Halbzeit das Bein und das Turnier war ihn bereits beendet. Platini schaffte in der 78. Minute dann endlich die Erlösung für die französischen Fans im Pariser Prinzenparkstadion mit seinem Treffer zum 1:0. Der junge linke Verteidiger Manuel Amoros wurde kurz vor Schluß noch vom Platz gestellt. Franzosen und Dänen zeigten im weiteren Gruppenverlauf begeisternden Angriffsfußball und qualifizierten sich verdient für das Halbfinale.
14. Juni 14. Juni 17. Juni 17. Juni 20. Juni 20. Juni |
Deutschland - Portugal 0:0 Rumänien - Spanien 1:1 Deutschland - Rumänien 2:1 Portugal - Spanien 1:1 Deutschland - Spanien 0:1 Portugal - Rumänien 1:0 | Rang | Land | Tore | Punkte |
1 | Spanien | 3:2 | 4-2 | ||
2 | Portugal | 2:1 | 4-2 | ||
3 | Deutschland | 2:2 | 3-3 | ||
4 | Rumänien | 2:4 | 1-5 |
Die Europameistermannschaft: Joel Bats; Manuel Amoros, Patrick Battiston, Maxime Bossis, Jean-Francois Domergue, Yvon Le Roux; Daniel Bravo, Luis Fernandez, Jean-Marc Ferreri, Bernard Genghini, Alain Giresse, Michel Platini, Jean Tigana, Thierry Tusseau; Bruno Bellone, Bernard Lacombe, Dominique Rocheteau, Didier Six. Trainer: Michel HidalgoHalbfinale
Das erste Halbfinale war das dramatischste Spiel dieser Europameisterschaft. Frankreich stürmte gegen eine auf Konterangriffe ausgelegte portugiesische Mannschaft 120 Minuten lang und doch schien Portugal bis in die Schlußphase der Verlängerung wie der sichere Sieger. Frankreich war in der ersten Halbzeit durch ein Tor von Domergue in Führung gegangen, doch Portugals Ausgleich in der 74. Minute durch Mittelstürmer Rui Jordao wirkte wie ein Schock. In der Verlängerung bedrängte Frankreich das Tor von Torwart Manuel Bento permanent und lief dann doch in der 98. Minute in einen Konter, den Rui Jordao zum 2:1 für Portugal verwandelte. Michel Platini trieb seine Mannschaft jetzt noch intensiver an und die Bemühungen wurden in der 114. Minute belohnt mit dem zweiten Tor von Domergue. Platini selbst besorgte dann 1 Minute vor Schluß den 3:2 Siegtreffer.
Die Überraschungsmannschaft Dänemark begeisterte auch in diesem Spiel die europäischen Fußballfans. Doch Spanien war sehr gut in der Defensive besetzt und hielt dagegen. Auch nach der 1:0 Führung der Dänen in der 7. Minute durch Sören Lerby, hielten sie die Gefahr durch schnelle Konter begrenzt und kamen in der 67. Minute durch Maceda zum Ausgleich. Nach torloser Verlängerung kam es zum Elfmeterdrama für die Dänen. Preben Elkjaer-Larsen verschoß seinen Elfmeter und Spanien zog ins Finale ein.Endspiel 27. Juni
Frankreich wurde in diesem Spiel zunächst durch sehr offensiven Fußball durch die Spanier überrascht. Spanien kam zu den ersten Chancen. Altstar Mittelstürmer Santillana von Real Madrid führte die spanische Mannschaft an. In der zweiten Halbzeit als die französischen Fans bereits beunruhigt waren, führte ein fataler Fehler von Spaniens Torwart Luis Arconada zu Frankreichs Führung. Einen direkten Freißstoß von Michel Platini ließ Arconada durch die Hände gleiten und im Zeitlupen-Tempo rollte der Ball über die Linie. Die 1:0 Führung für Frankreich erlaubte bei noch stärkerer Offensivbemühungen der Spanier nun Konterchancen, zu dem erhielt der französische Innenverteidiger Le Roux in der 85. Minute die rote Karte. In der 90. Minute entschied dann ein solcher Konter durch Linksaußen Bruno Bellone das Finale in Paris. Frankreich gewann seinen ersten großen Titel.Europameister Frankreich
Fußballeuropameisterschaften |
Frankreich 1960; | Spanien 1964; | Italien 1968; | Belgien 1972; | Jugoslawien 1976; | Italien 1980; | Frankreich 1984; | Deutschland 1988; | Schweden 1992; | England 1996; | Niederlande und Belgien 2000; | Portugal 2004; | Österreich und Schweiz 2008; |