Fußball-Europameisterschaft 1976
Der fünfte Fußball-Europameisterschaft wurde vom 16 bis 20. Juni 1976 in Jugoslawien ausgetragen.
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2 Teilnehmer 3 Spielergebnisse 4 Europameister Tschechoslowakei 5 Weblinks |
Die Bundesrepublik Deutschland spielte in der Gruppe Acht mit Griechenland, Bulgarien und Malta. Weltmeister Deutschland stand bei Beginn der Qualifikation nach Beendigung der Karriere einiger wichtiger Spieler im Umbruch, verbliebene Spieler aus der Weltmeisterelf hatten ihren Zenit überschritten. Das erste Pflichtspiel nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 brachte dann auch nur ein 2:2 gegen Griechenland. Griechenland ging zweimal in Führung, aber Deutschland konnte durch Bernhard Cullmann und Herbert Wimmer zweimal ausgleichen. Im zweiten Spiel mühte man sich zu einem 1:0 Erfolg auf Malta. Das goldene Tor schoß der Kölner Cullmann. Beim nächsten Spiel verkrampfte die Mannschaft erneut und konnte gerade noch in der 75. Minute den Ausgleich zum 1:1 per Foulelfmeter durch den Offenbacher Manfred Ritschel erzielen. Eine Wende in der bisher schlechten Qualifikation sollte das erste Heimspiel gegen Griechenland bringen. Jupp Heynckes konnte die deutsche Mannschaft zwar in der 2. Halbzeit in Führung schießen, jedoch brachte sie das Ergebnis nicht über die Zeit und spielte wieder 1:1. Heynckes war es auch, der den einzigen Treffer gegen Bulgarien erzielte und nach dem 8:0 im letzten Spiel gegen Malta erreichte die deutsche Mannschaft dank eines Sieges von Malta über Griechenland das Viertelfinale. Im Viertelfinale traf Deutschland auf Spanien, spielte im Hinspiel in Madrid 1:1 und gewann das Rückspiel in München mit 2:0. Klaus Toppmöller erzielte als einer der vielen Anwärter dieser Zeit auf die Nachfolge von Gerd Müller den Siegtreffer in seinem ersten Länderspiel.
Die Mannschaft der DDR erwartete hoffnungsfroh nach den Achtungserfolgen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 die Qualifikation zur Europameisterschaft. Gegner in Gruppe Sieben waren Belgien, Frankreich und Island. Doch drei Unentschieden gegen diese Gegner und eine folgende Niederlage auf Island machten alle Hoffnungen schnell zunichte. Belgien konnte sich als Gruppenerster trotz einer Heimniederlage gegen die DDR durchsetzen.
Österreich spielte in Gruppe Zwei mit Wales, Ungarn und Luxemburg um das Erreichen des Viertelfinales. Überraschungsmannschaft dieser Gruppe war Wales, die sich deutlich mit nur einer Niederlage im Auftaktspiel gegen Österreich durchsetzen konnte.
Die Schweiz spielte in Gruppe Sechs mit der Sowjetunion, Irland und der Türkei und gewann nur ein Spiel gegen Irland. Als Gruppenletzter war man maßlos enttäuscht.
In der Verlängerung geschah nicht mehr viel. Beide Mannschaften kamen nicht mehr zu klaren Chancen und zum ersten Mal in der Geschichte der großen Fußballturniere kam es zu einer Entscheidung durch Elfmeterschießen. Die Tschechen begannen: Masny, Nehoda, Ondrus und Jurkemik trafen. Für die Deutschen trafen Rainer Bonhof, Heinz Flohe und Hannes Bongartz, als Ulrich Hoeneß zum Elfmeterpunkt ging beim Stande von 3:4. Der Münchener schoß den Ball weit über das Tor in den Nachthimmel von Belgrad. Ein Elfmeter, der ihm bis heute nachhängt. Jetzt musste Antonin Panenka, der gewitzte Mittelfeldtechniker nur noch einschießen und die Tschechen waren Europameister. Panenka lockte Sepp Maier in die falsche Ecke und lupfte den Ball nur ganz leicht halbhoch in die rechte Ecke. Die Tschechoslowakei hatte den Weltmeister im Endspiel um die Europameisterschaft besiegt.
Die Europameistermannschaft: Ivo Viktor; Josef Capkovic, Karel Dobias, Koloman Gögh, Ladislav Jurkemik, Anton Ondrus, Jan Pivarnik; Josef Moder, Jaroslav Pollak, Jan Svehlik; Marian Masny, Zdenek Nehoda, Antonin Panenka, Frantisek Vesely.Qualifikation der deutschsprachigen Mannschaften
Teilnehmer
Spielergebnisse
Halbfinale
Die Tschechoslowakei schien als Bezwinger von England in der Qualifikation als sehr unberechenbar und die Niederlande waren als Vize-Weltmeister der klare Favorit. Der kräftige Vorstopper der Tschechen Anton Ondrus erzielte bereits nach 20 Minuten die Führung. Holland griff in einem überharten Spiel permanent an, doch erst ein Eigentor von Anton Ondrus in der 73. Minute brachte die Niederländer in die Verlängerung. Geschwächt durch zwei rote Karten gegen Johan Neeskens und Willem van Hanegem (dagegen stand eine rote Karte für den Tschechen Pollak) erzielten die Tschechen in der 114. Minute durch ihren Stürmerstar Zdenek Nehoda und drei Minuten später durch Frantisek Vesely die Treffer zum 3:1 Sieg.
Die deutsche Mannschaft hatte nach den Qualen der Qualifikation ebenfalls große Mühen in dieses Halbfinale zu kommen. Die angriffstarken und durch frenetisches Publikum angespornten Jugoslawien führten bis zur 32. Minute bereits mit 2:0. Der Bundesliga-Profi aus Braunschweig Danilo Popivoda und der jugoslawische Kapitän Dragan Dzajic hatten eindrucksvoll vorgelegt. Zur Halbzeit brachte Bundestrainer Helmut Schön den Kölner Mittelfeldmotor Heinz Flohe für den Mönchengladbacher Dietmar Danner. Das Spiel der Deutschen wurde dadurch erheblich aggressiver und Flohe erzielte in der 65. Minute den Anschlußtreffer. In der 79. Minute brachte Schön dann den Kölner Mittelstürmer Dieter Müller für Herbert Wimmer. Es war das erste Länderspiel für den 22jährigen. Er lief gleich in den Strafraum der Jugoslawien und erwartete eine deutsche Ecke. Die erste Ballberührung in der Nationalmannschaft durch Müller brachte den 2:2 Ausgleich. In der Verlängerung brachen die geschockten Jugoslawen konditionell ein und Müller erzielte mit zwei weiteren Toren den 4:2 Endstand eines denkwürdigen Halbfinales.Spiel um Platz 3 am 19. Juni
Das Spiel um den dritten Platz als Endspiel der Verlierer war oft ein Langweiler, wenn Favoriten gegeneinander spielen, die vorher enttäuscht wurden. Wenn Mannschaften es als Ehre empfinden die Bronzemedaille zu gewinnen, kommen Spiele wie dieses dabei heraus. Zu Beginn sah man den Jugoslawen noch den Kräfteschwund des Deutschlandspiels an. Die Holländer führten bis zur 37. Minute mit 2:0, doch der Treffer von Katalinski kurz vor der Pause mobilisierte die letzten Kräfte der Jugoslawen für die zweite Halbzeit. Dragan Dzajic gelang aber erst in der 83. Minute der 2:2 Ausgleich. In der Verlängerung war die Niederländer dann physisch stärker und Ruud Geels erzielte in der 107. Minute den Siegtreffer.Endspiel 20 Juni
Das Finale zwischen Weltmeister und Titelverteidiger Deutschland und dem aufstrebenden Überraschungsfinalisten CSSR begann schon wie das Halbfinale der Deutschen. Behäbig wirkten sie und die Tschechen zielstrebiger. So erzielten Svehlik und Dobias bereits bis zur 25. Minute die 2:0 Führung. Doch wiederum Dieter Müller weckte die Hoffnungen der Deutschen in der 28. Minute mit seinem vierten Länderspieltreffer im zweiten Länderspiel. Dem deutschen Spiel schien allerdings weiter die Durchschlagskraft zu fehlen und erst in der letzten Minute gelang Bernd Hölzenbein mit einem Kopfball nach der letzten Ecke des Spiels der Ausgleich zum 2:2. Wieder hatte eine deutsche Mannschaft ein Spiel, das verloren schien umgedreht. Europameister Tschechoslowakei
Fußballeuropameisterschaften |
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