Fußball-Bundesliga
''Dieser Artikel beschreibt die Fußball-Bundesliga der Herren in Deutschland. Siehe auch: Fußball-Bundesliga der Frauen oder die Fußball-Bundesliga in Österreich.Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball, in der der Deutsche Meister ermittelt wird.
In Deutschland wurde die Fußball-Bundesliga bis 2001 unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgetragen, bis die neugegründete Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Verantwortlichkeiten übernahm.
Unterhalb der Bundesliga bildet seit 1974 die 2. Bundesliga die zweithöchste Spielklasse, bis 1981 getrennt in 2. Liga Nord und Süd.
Erste Bundesliga
Geschichte
Vorgeschichte
Bereits 1932 forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann die Einführung einer "Reichsliga", einer Profiliga, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen. Bis in die sechziger Jahre wurde der Deutsche Meister unter den Meistern der einzelnen Oberligen in Gruppenspielen und Finalspiel ermittelt.
1962 - wenige Wochen, nachdem die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Chile im Viertelfinale ausgeschieden war - schlug der spätere DFB-Präsident Hermann Neuberger dann erneut die Schaffung einer einheitlichen höchsten Spielklasse vor. Am 28. Juli 1962 beschloss der DFB-Bundestag in Dortmund schließlich die Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64.
Ursprünglich spielte die Liga mit 16 Mannschaften, wobei je fünf aus der Oberliga Süd und der Oberliga West, drei aus der Oberliga Nord, zwei aus der Oberliga Südwest und ein Verein aus der Oberliga Berlin kommen sollten. Sportliche und wirtschaftliche Kriterien sollten bei der Auswahl bestimmend sein. Insgesamt bewarben sich 46 Vereine um die Aufnahme in die Bundesliga.
Die Gründungsmitglieder der Bundesliga
;Aus der Oberliga Nord:
;*Eintracht Braunschweig,
;*Werder Bremen,
;*Hamburger SV
;Aus der Oberliga West:
;*Borussia Dortmund,
;*1. FC Köln,
;*Meidericher SV,
;*Preußen Münster,
;*FC Schalke 04
;Aus der Oberliga Südwest:
;*1. FC Kaiserslautern,
;*1. FC Saarbrücken
;Aus der Oberliga Süd:
;*Eintracht Frankfurt,
;*Karlsruher SC,
;*1. FC Nürnberg,
;*TSV 1860 München,
;*VfB Stuttgart
;Aus der Oberliga Berlin:
;*Hertha BSC Berlin
Seit Beginn der 90er Jahre erfreut sich die Bundesliga wieder wachsender Beliebtheit bei den Deutschen. Dies war einerseits durch den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft bedingt (dritter WM-Titel 1990 und dritter EM-Titel 1996). Andererseits wurde die Bundesliga in den Medien in den letzten Jahren gezielt vermarktet, was teilweise einen gewissen Starkult der Spieler zur Folge hatte.
Die Mannschaft, die nach Abschluss dieser doppelten Punktrunde den ersten Platz belegt, ist Deutscher Meister. Er ist genauso wie der Tabellenzweite zur Teilnahme an der Champions League berechtigt (siehe Übersicht). Die drei letzten Vereine steigen in die 2. Bundesliga ab. Aus dieser steigen die besten drei Vereine auf (siehe Übersicht).
Bei Punktgleichheit entscheidet zunächst das Torverhältnis (Tordifferenz) in folgender Reihenfolge über die bessere Plazierung, danach die Anzahl der erzielten Tore. Sollte dieser Vergleich noch keine Entscheidung bringen, gilt: das Gesamtergebnis aus den Partien gegeneinander, die Anzahl der in diesen Partien erzielten Tore gegeneinander, die Anzahl aller auswärts erzielten Tore. Bringen diese Vergleiche nichts ein, wird auf neutralem Platz ein Entscheidungsspiel ausgetragen. Dies war bisher in der Bundesliga jedoch noch nie der Fall.
Die Anzahl der deutschen Mannschaften, die an den internationalen Wettbewerben teilnehmen dürfen, hängt von der UEFA-Fünf-Jahreswertung ab.
Die 60er Jahre
In der Saison 1964/65 wurde Hertha BSC Berlin wegen zu hoher Zahlungen an die Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die (damals zweitklassige) Regionalliga zwangsabsteigen. Ursprünglich sollten auch der Karlsruher SC und der FC Schalke 04 als sportliche Absteiger die Klasse verlassen, beide Vereine erhoben jedoch Einspruch.
Daraufhin wurde festgelegt, die Zahl der Vereine auf 18 zu erhöhen und den Abstieg für eine Saison auszusetzen. Da in der ehemaligen Hauptstadt Berlin jedoch weiterhin Bundesliga-Fußball gespielt werden sollte, wurde Tasmania 1900 in die Liga aufgenommen.Die 70er Jahre
Anfang der 70er Jahre verlor die Bundesliga aufgrund des so genannten Bundesliga-Skandals erheblich an Ansehen, was jedoch durch den Gewinn der WM 1974 schnell wieder behoben wurde.Die 80er Jahre
In den 80er Jahren war ein allgemeiner Zuschauerschwund in den Bundesliga-Stadien zu verzeichnen. Dies lag unter anderem daran, dass mehrere deutsche Stars zu ausländischen Vereinen wechselten, aber auch am aufkeimenden Problem des Hooliganismus.Die 90er Jahre
1991 trat der Deutsche Fußball-Verband der DDR (DFV) dem DFB bei. Mit der Angleichung des ostdeutschen Ligasystems an den westdeutschen Spielbetrieb wurden zwei Vereine aus der DDR-Oberliga in die Bundesliga aufgenommen. Die Liga spielte daher 1991/92 vorübergehend mit 20 Vereinen. Das 40. Jubiläum
Am 24. August 1963 ertönte der erste Anpfiff in der neugeschaffenen Bundesliga, seither spielten dort insgesamt 48 Vereine. Es ist wohl kein Zufall, dass genau vierzig Jahre später zwei Vereine aufeinandertreffen, die eine ganz besondere Bedeutung für die Bundesliga haben: Der Hamburger SV, der "Dinosaurier", d. h. der einzige Verein, der seit Anfang an ununterbrochen dabei ist, empfängt den "Deutschen Rekordmeister" Bayern München, der bisher 17mal den Meistertitel gewann (den ersten Titel von 1932 nicht eingerechnet).Spielmodus
Die Bundesliga dient in erster Linie der Ermittlung des Deutschen Fußballmeisters. Dabei spielen alle Vereine zweimal gegeneinander, je einmal im eigenen Stadion und einmal im Stadion des Gegners.
Seit der Saison 1995/96 werden für einen Sieg 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt und für eine Niederlage 0 Punkte vergeben. Davor wurden für jedes Spiel Plus- und Minuspunkte vergeben - Sieg: 2:0 Punkte, Unentschieden: 1:1 Punkte, Niederlage: 0:2 Punkte.Änderungen im Spielmodus
Übersicht: sportliche Qualifikation
Darüber hinaus nehmen ab Platz 6 drei Mannschaften am UI-Cup teil.am Europapokal teilnahmeberechtigte Vereine
Endstandtabellen
Die Spielzeiten der Fußball-Bundesliga: (bis 1973/74 nur Deutschland, danach auch Österreich) |
1963/64 | 1964/65 | 1965/66 | 1966/67 | 1967/68 | 1968/69 | 1969/70 | 1970/71 | 1971/72 | 1972/73 | 1973/74 | 1974/75 | 1975/76 | 1976/77 | 1977/78 | 1978/79 | 1979/80 | 1980/81 | 1981/82 | 1982/83 | 1983/84 | 1984/85 | 1985/86 | 1986/87 | 1987/88 | 1988/89 | 1989/90 | 1990/91 | 1991/92 | 1992/93 | 1993/94 | 1994/95 | 1995/96 | 1996/97 | 1997/98 | 1998/99 | 1999/2000 | 2000/01 | 2001/02 | 2002/03 | 2003/04 |
1. FC Bayern München | 18 |
2. BFC Dynamo | 10 |
3. 1. FC Nürnberg | 9 |
4. Dynamo Dresden | 8 |
4. Hamburger SV | 7 |
4. Schalke 04 | 7 |
7. Borussia Dortmund | 6 |
8. Wismut Aue | 4 |
8. Borussia Mönchengladbach | 5 |
10. Vorwärts Berlin | 4 |
10. Werder Bremen | 4 |
10. 1. FC Kaiserslautern | 4 |
10. VfB Stuttgart | 4 |
14. VfB Leipzig | 3 |
14. SpVgg Fürth | 3 |
14. 1.FC Köln | 3 |
17. Viktoria Berlin | 2 |
17. Chemie Leipzig | 2 |
17. Turbine Erfurt | 2 |
17. FC Carl Zeiss Jena | 2 |
17. 1. FC Magdeburg | 2 |
17. Dresdener SC | 2 |
17. Hannover 96 | 2 |
17. Hertha BSC Berlin | 2 |
Je eine deutsche Meisterschaft erzielten:
- Union Berlin
- Freiburger FC
- Planitz
- Union Halle
- Horch Zwickau
- Turbine Halle
- Motor Jena
- Hansa Rostock
- FC Karl-Marx-Stadt
- Phoenix Karlsruhe
- Karlsruher FV
- Holstein Kiel
- Fortuna Düsseldorf
- Rapid Wien
- VfR Mannheim
- Eintracht Frankfurt
- Rot-Weiss Essen
- TSV 1860 München
- Eintracht Braunschweig
Rekorde
Top Ten der besten Torschützen
- Gerd Müller (1965 - 1979) 365 Tore
- Klaus Fischer (1968 - 1988) 268 Tore
- Jupp Heynckes (1965 - 1978) 220 Tore
- Manfred Burgsmüller (1969 - 1990) 213 Tore
- Ulf Kirsten (1990 - 2003) 182 Tore
- Stefan Kuntz (1983 - 1999) 179 Tore
- Klaus Allofs (1975 - 1993) 177 Tore
- Dieter Müller (1973 - 1986) 177 Tore
- Hennes Löhr (1964 - 1977) 166 Tore
- Karl-Heinz Rummenigge (1974 - 1984) 162 Tore
Top Ten der Spieler mit den meisten Einsätzen
- Karl-Heinz Körbel (1972 - 1991) 602 Spiele
- Manfred Kaltz (1971 - 1991) 581 Spiele
- Klaus Fichtel (1965 - 1988) 552 Spiele
- Mirko Votava (1976 - 1996) 546 Spiele
- Klaus Fischer (1968 - 1988) 535 Spiele
- Eike Immel (1978 - 1995) 534 Spiele
- Willi Neuberger (1966 - 1983) 520 Spiele
- Michael Lameck (1972 - 1988) 518 Spiele
- Ulrich Stein (1978 - 1997) 512 Spiele
- Stefan Reuter (1985 - 2004) 501 Spiele
Sonstige Rekorde
- Die meisten Eigentore in der Geschichte der Bundesliga schoss bisher Manfred Kaltz vom Hamburger SV (6 Eigentore).
- Der älteste Spieler, der in der Geschichte der Bundesliga je auf dem Platz stand, war Klaus Fichtel bei Werder Bremen (43 Jahre alt).
- Die meisten Platzverweise erhielten bisher Stefan Effenberg, Torsten Kracht und Jens Nowotny mit jeweils 7 Platzverweisen.
- Die meisten Elfmeter verwandelte Manfred Kaltz (53 bei 7 vergebenen Strafstößen).
- Der Torhüter mit den meisten Gegentoren war bisher Eike Immel (829 Gegentore in 534 Spielen).
- Der Torhüter mit den meisten Zu-Null-Spielen war Oliver Reck mit 173 Zu-Null-Spielen bei 471 Spielen insgesamt.
- Rekord-Meister als Spieler sind Lothar Matthäus und Klaus Augenthaler mit jeweils 7 Deutschen Meisterschaften.
- Rekordmeister als Trainer ist Udo Lattek mit 8 Deutschen Meisterschaften.
- Die ''meisten Spiele'\' als Trainer hat allerdings uneinholbar Otto Rehhagel auf der Trainerbank gesessen: 820 Spiele, gefolgt von Erich Ribbeck mit 569 Spielen.