Frontprojektion
Die Frontprojektion wird genutzt, um künstliche Hintergründe bei Studioaufnahmen zu erzeugen, ähnlich der Rückprojektion oder dem moderneren Bluescreen-Technik. Im Gegensatz zur Rückprojektion wird der Hintergrund nicht von hinten, sondern von vorne auf eine Leinwand projiziert.Der Projektor wird dabei im 90°-Winkel zur Kamera aufgebaut. Das Hintergrundbild wird dann von dem Projektor auf einen halbdurchlässigen Spiegel geworfen, welcher im 45°-Winkel vor dem Kameraobjektiv angebracht ist. Dadurch erfolgt eine Projektion "aus Sicht der Kamera", d.h. das projezierte Bild nimmt den gleichen Lichtweg wie das aufzunehmende Objekt zur Kamera.
Bei identischer Brennweiteneinstellung der Kamera sowie des Objektives sind bei der Frontprojektion keine Schatten zu sehen, da die Objekte - zumeist Schauspieler - vor der Leinwand zwar einen Schatten werfen, diese aber nicht von der Kamera wahrgenommen werden können, da das Objekt in der Kamera genauso groß erscheint wie der der dahinterliegende Schatten. Durch geschickte Lichtsetzung des Objekts können die aufprojizierten Hintergrundbilder entfernt werden.
Der wesentliche Vorteil der Frontprojektion ist die höhere Lichtausbeute, da die Projektion selbst als Lichtquelle dient. Die Nachteile dieses Verfahrens waren die Einschränkungen in der Lichtsetzung und die mangelnde Mobilität der Kamera/Projektor-Kombination. Heute wird die Frontprojektion bedingt durch die höhere Qualität und Einfachheit von BlueScreen- und Compositing-Verfahren so gut wie nicht mehr eingesetzt.
Das bekannteste Beispiel für Frontprojektion ist der 1969 entstandene Science-Fiction-Film "", dessen Eingangssequenzen über die Änfänge der Menschheit ausschließlich im Studio mit Hilfe der Frontpojektion entstanden.