Fritz Koelle
Fritz Koelle (* 10. März 1895 in Augsburg, † 4. August 1953 in Probstzella (im Interzonenzug München-Berlin), Bildhauer.Charakteristsich für Koelles Frühwerk sind seine Arbeiter-Skulpturen, u.a. "Bergmann vor der Einfahrt", "Der Blockwalzer" oder "Hochofenarbeiter".
Aufgrund seiner "bolschewistischen Kunstauffassung" wird im Jahr 1934 eine Haftstrafe im Konzentrationslager Dachau beantragt. Eine an der Münchner Akademie zuvor in Aussicht gestellte Professur wird von staatlicher Seite abgelehnt. Nach wenigen Tagen Gestapo-Verhör wird der Künstler schließlich aus der Haft entlassen und erhält sogar staatliche Aufträge, so z.B. den Auftrag zur Fertigung einer Horst-Wessel-Büste.
Unmittelbar nach Kriegsende wird Koelles künstlerisches Schaffen im NS-Staat in einigen Medien verurteilt. Auch nun scheitern seine Versuche eine Professur zu erlangen. Zu konform und zu angepasst an das Kunstverständnis des NS-Regimes seien seine Werke gewesen, so lauten die Stimmen seiner Kritiker.
1946 wird Koelle dann als Politisch Verfolgter anerkannt.
Im Jahre 1950 schließlich erhält der Künstler einen Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Kunst in Berlin.
Besonders eindrucksvoll und erschütternd ist die 1947 als Mahnmal im KZ Dachau aufgestellte Skulptur "Inferno".
Der schriftliche Nachlass liegt im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.Nachlass