Friesenwall
Der Begriff Friesenwall kennzeichnet eine projektierte, aber nur teilweise vollendete Wehranlage an der deutschen Nordseeküste, die gegen Ende des 2. Weltkriegs erstellt werden sollte.In der Folge der Invasion der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 erteilte Adolf Hitler am 28. August 1944 den Befehl, die deutsche Nordseeküste von der niederländischen Grenze bis nach Dänemark zu befestigen. Für den Friesenwall entstanden Panzergräben von fünf Meter Breite und vier Meter Tiefe, sowie zum Teil gebunkerte Stellungen.
Neben Wehrmacht, Reichsarbeitsdienst, Freiwilligen und Dienstverpflichteten wurden zwischen September 1944 und Februar 1945 allein in Nordfriesland über 16.000 Kriegsgefangene sowie 4.000 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Schwesing und Ladelund eingesetzt. In Ostfriesland wurde dazu das Außenlager Engerhafe des KZ Neuengamme errichtet und mit 2000 Gefangenenarbeitern belegt. Für einen gesonderten "Befestigungsring" innerhalb des "Friesenwalls" um Hamburg wurde das Lager Wedel eingerichtet.
Die nur halbherzig geplanten und durchgeführten Arbeiten gerieten bald in den Sog des sich abzeichnenden unaufhaltbaren Zusammenbruchs und wurden teilweise bereits Ende 1944, spätestens aber im Februar 1945 aufgegeben. Der Friesenwall wurde nur zwischen Husum und Bredstedt mehr oder weniger fertiggestellt und blieb im Norden Nordfrieslands ein Flickwerk. Einige Bunkerruinen und Panzersperren des Friesenwalls sind an der Küste noch heute erhalten.
Der Friesenwall sollte durch sogenannte "Riegelstellungen" parallel zur deutsch-dänischen Grenze ergänzt werden.