Fremdwortpurismus
Der Fremdwortpurismus ist eine ablehnende Haltung gegenüber Fremdwörtern. Sie ist ein Teil des Sprachpurismus, der die Sprache von allen systemfremden Einflüssen freihalten will. Es gibt eine längere Tradition von Vereinen, deren Bemühungen in der Regel neben der Liebe zur Muttersprache auch eine mehr oder minder ausgeprägte nationalistische Haltung als Hintergrund haben.
Die älteste deutsche Sprachgesellschaft, die Fremdwörtern entgegen wirken wollte, war die Fruchtbringende Gesellschaft, die 1617 gegründet wurde. Es folgten weitere Sprachgesellschaften mit ähnlichen Zielen. Zur dieser ersten Phase schreibt der Dudenverlag [1]:
Geschichte
Der Allgemeine Deutsche Sprachverein wurde 1885 gegründet. Zur Abschnitt des "II. Reiches" schreibt die University of Bristol [1]:
- "Als wichtigstes Anliegen der sprachpflegerischen Arbeit im behandelten Zeitabschnitt wird durchweg die Bekämpfung des Fremdwortes herausgestellt, die vor allem mit nationalen Motiven begründet wird: Die Überflutung der deutschen Sprache mit fremden Wortgut wird als 'geistige Sklaverei' und als Ursache für die Beeinträchtigung des Nationalgefühls und Volksbewußtseins gewertet"
Heute sind in dieser Frage Vereine wie der Verein Deutsche Sprache tätig. Er richtet sich vor allem gegen Anglizismen. Zu seinen Engagement schreibt der Verein [1]:
- "Die Geringschätzung der Muttersprache, der Mangel an Sprachloyalität gefährden in diesen Ländern die Funktion der Sprache als gesellschaftliches Verständigungsmittel. Gleichzeitig (v)erklären tonangebende Sprecher, Meinungsführer und Politiker die Amerikanisierung zu einer begrüßenswerten Folge der Globalisierung. (...) Diese Entwicklung ist nicht nur eine Modeerscheinung - sie schwächt vielmehr auch die sprachliche und kulturelle Eigenständigkeit der europäischen Länder bis hin zur politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Abhängigkeit Europas von den USA."