Freiwillige Feuerwehr
Eine Freiwillige Feuerwehr (offizielle Abkürzung FF, aber auch FFw) ist eine öffentliche Feuerwehr die sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzt. In Städten, Gemeinden und Ortschaften mit weniger als 100.000 Einwohnern sind in der Regel Freiwillige Feuerwehren für den Brandschutz zuständig. Hauptsächlich in den deutschsprachigen Ländern setzten sich die Freiwilligen Feuerwehren in dieser Stärke durch. Diese Entwicklung hält auch in den heutigen Tagen an, während dieses System in anderen Ländern Europas nach wie vor kaum üblich ist.
Herkunft
1846 entstanden die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Heidelberg und Durlach (Karlsruhe). Meist sind sie aus politisch revolutionär eingestellten Turnvereinen hervorgegangen (siehe Badische Revolution). Die Freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere Spritzen, die vom Heidelberger Ingenieur Karl Metz gefertigt wurden. Da diese Spritzen noch muskelbetrieben waren, war ihre Bedienung anstrengend und erforderte besondere Fitness.
Zu den ersten Einsätzen war die Heidelberger Freiwillige Feuerwehr gar nicht gerufen. Sie beeindruckte den Stadtrat aber dadurch, dass sie sehr schnell und erfolgreich arbeitete und durch bisher in der Brandbekämpfung nicht gekannter Organisation und Logistik. Die Idee setzte sich schnell durch und schon wenige Jahre später gab es in der Region zahlreiche weitere ähnliche Organisationen.
Der Begriff Feuerwehr wurde übrigens 1847 das erste mal in einer Karlsruher Zeitung verwendet. Christian Hengst hatte 1846 in Durlach eines der ersten freiwilligen Pompier-Corps gegründet und setzte bei einem Großbrand in Karlsruhe die Stadtspritze Nr.2 von Metz ein. Dies brachte die neuen Methoden der Brandbekämpfung tagelang in die überregionale Presse. Auch in Österreich wurden in den 1860er Jahren die ersten freiwilligen Feuerwehren gegündet, die auch oft den Rettungsdienst übernahmen.
Alarmierung von Freiwilligen Mitgliedern
Am Anfang eines jeden Einsatzes der Feuerwehr steht die Alarmierung. Besonders bei Freiwilligen Feuerwehren stellt diese Alarmierung ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Da die Mitglieder größtenteils nicht zentral erreichbar sind, sondern sich in der Regel an Plätzen befinden, die der Leitstelle nicht direkt bekannt sind, z.B. zu Hause, auf der Arbeit oder unterwegs.
Die nun folgende Alarmierung kann durch unterschiedliche Alarmierungssysteme gelöst werden.
Nachdem der Alarm bei einer mehr oder weniger großen Anzahl von Empfängern angekommen ist, begeben sich die Einsatzkräfte schnellstmöglichst zur Feuerwache/zum Gerätehaus. Nach dem Anlegen der Einsatzkleidung folgt das Besetzen der relevanten Feuerwehrfahrzeuge und die Fahrt zum Einsatzort (siehe auch Sondersignal).
Hauptamtliche Kräfte
Diese Unterform ist in einigen Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern möglich und auch gebräuchlich. Hier arbeiten so genannte hauptamtliche Kräfte Hand in Hand mit einer Freiwilligen Feuerwehr zusammen. Zudem gibt es einige Städte mit über 100.000 Einwohner, in denen durch Sondergenehmigung keine Berufsfeuerwehr eingerichtet werden musste.FF zur Unterstützung der BF
Bei dieser Variante handelt es sich sozusagen um den Gegenentwurf zu der im Abschnitt "hauptamtliche Kräfte" beschriebenen Form. Sie ist in einigen (deutschen) Städten mit einer eigenen Berufsfeuerwehr (BF) anzutreffen, so z.B. in Berlin. Die freiwilligen Feuerwehren sind fest in die Organisationsstruktur der jeweiligen Berufsfeuerwehr eingebunden und werden durch diese ausgerüstet, alarmiert und im Einsatz geführt. Sie werden typischerweise bei Großschadensereignissen, zur Ablösung bei lang andauernden Einsätzen und bei Vorliegen einer Vielzahl von Ereignissen (Sturm, Silvester, etc.) alarmiert.Nachwuchsförderung
Die Nachwuchsförderung innerhalb einer Freiwilligen Feuerwehr kann durch eine Jugendfeuerwehr durchgeführt werden.Verbreitung der Freiwilligen Feuerwehren
In den letzten Jahren wird zwar auch in vielen anderen Ländern versucht, ein freiwilliges Feuerwehrwesen aufzubauen. Dies ist aber durch Verordnungen nicht leicht durchzuführen. Auch in den unten angeführten Ländern dauerte es Jahrzehnte um diese Entwicklung durchzuführen.Siehe auch
Weblinks