Freier Fall
Freier Fall tritt dann ein, wenn sich ein Körper unter Einfluss der Gravitation ohne weitere Kräfte bewegt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn die Reibung der Luft vernachlässigt werden kann, ist dies auch in der Nähe der Erdoberfläche möglich.
Der griechische Philosoph Aristoteles (384 - 322 v. Chr.) beschäftigte sich mit der Bewegung von Körpern. Nach seiner Meinung bewegten sich schwere Körper nach unten, leichte wegen "ihrer Leichtigkeit" nach oben.
Erst Galileo Galilei (1564 - 1642), als einer der ersten Experimentalphysiker, versuchte durch Versuche die Fallbeschleunigung festzustellen. Er hatte jedoch noch keinen genauen Zeitmesser und "verlangsamte" Bewegungen, indem er eine Kugel eine Rinne hinunterlaufen ließ. Als Zeitmesser hatte er einen Eimer voll Wasser. Ein kleiner Wasserstrahl ergoss sich in einen Becher und die Wassermenge während der Fallzeit wurde auf einer genauen Waage gewogen.
Robert Boyle bestätigte 1659, dass Körper unterschiedlicher Masse im Vakuum gleich schnell fallen.
Isaac Newton (1643 - 1727) formulierte dann das Gravitationsgesetz, welches nicht nur den freien Fall auf der Erde erklärt, sondern auch die Umlaufbahnen von Mond und Planeten als Fallphänomene beschreibt.
Ein Gegenstand, der von einem Hochhaus fällt, wird immer schneller, seine Geschwindigkeit nimmt stetig zu. Seine Beschleunigung ist schneller als die eines Autos.
Nach einer Sekunde hat er die Geschwindigkeit von 35 km/h (9,81m/s), nach zwei Sekunden 71 km/h (19,62 m/s), nach drei Sekunden 106 km/h ( 29,43 m/s)
Die Fallbeschleunigung beträgt also 9,81 m/s².
Beim freien Fall in Erdnähe vergrößert sich die Geschwindigkeit also um 9,81 m/s in jeder Sekunde. Der freie Fall ist damit ein Beispiel für eine gleichmäßig beschleunigte Bewegung.Geschichte
Beispiel für Freien Fall