Freie Universität Berlin
Die Freie Universität Berlin (kurz: FU Berlin oder FUB) wurde als Reaktion auf den Ausschluss von Studenten aus politischen Gründen aus der im sowjetischen Sektor liegenden Friedrich-Wilhelms-Universität Universität Unter den Linden (heute Humboldt-Universität zu Berlin) am 4. Dezember 1948 gegründet und hat ihren Sitz in Berlin-Dahlem. Sie ist eine der vier Universitäten in der Stadt, die daneben auch noch über zehn Fachhochschulen verfügt.
Die FU Berlin weist rund 43.500 Studenten auf, davon rund 5.000 ausländische Studenten; sie ist damit, trotz rückläufiger Studentenzahlen, eine der größten Universitäten Deutschlands (Stand: Sommersemester 2003). Es wird ein Semesterbeitrag von derzeit 200 Euro erhoben, der ein so genanntes Semesterticket beinhaltet, mit dem die Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs in Berlin unentgeltlich genutzt werden können.
Die FU Berlin ist keine Campus-Universität; die Universitätsverwaltung und einige Einrichtungen sind zwar in Berlin-Dahlem konzentriert (Henry-Ford-Bau, Otto-Hahn-Bau, Rostlaube, Silberlaube, Philosophisches Institut, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Botanischer Garten, Rechenzentrum ZEDAT und andere), daneben werden jedoch noch diverse andere Standorte betrieben (zum Beispiel Fachbereiche Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in Berlin-Lankwitz).
Table of contents |
2 Hochschulrankings und Forschungsrankings 3 Alumni 4 Geschichte 5 Siehe auch 6 Weblinks |
Das Studienangebot der FU Berlin ist gegliedert in zwölf Fachbereiche und drei Zentralinstitute.
Fachbereiche:
Studienangebot
Zentralinstitute:
Den durch Kürzung der Finanzausstattung verursachten Restrukturierungen sind seit Mitte der 90er Jahre vor allem so genannte Orchideenfächer wie die Informationswissenschaft zum Opfer gefallen.
Die Freie Universität Berlin weist eine Reihe von namhaften Alumni auf; (vergleiche [1]); dazu gehört beispielsweise die Max-Planck-Preisträgerin Helga Haftendorn, die Leibniz-Preisträgerin Irmela Hijiya-Kirschnereit, die Präsidentin des Goethe-Instituts und Verfassungsgerichtspräsidentin a.D. Jutta Limbach, der Regierende Bürgermeister von Berlin a.D. und kurzzeitge AStA-Vorsitzende von 1963, Eberhard Diepgen, Heinrich Lummer, AStA-Vorsitzender von 1961, sowie der Fahrradbote Fritz Teufel.
Bereits im ersten Semester nach der Gründung der Freien Universität Berlin am 4. Dezember 1948 gab es 2.140 Studenten; 1949 gab es bereits 4.946 Studenten.
1956 führte die FU Berlin als erste deutsche Universität eine Magisterprüfungsordnung ein.
In den späten 1960er Jahren war sie eines der Zentren der so genannten 68er-Bewegung in Deutschland, zu der beispielsweise Rudi Dutschke und Benno Ohnesorg gehörten; in dieser Zeit wurde auch die Außerparlamentarische Opposition (APO) gegründet. Für die Universitäten ergaben die Proteste 1969 beispielsweise die Abschaffung des Ordinariensystems; seitdem gilt in allen Gremien die Viertelparität (ein Professor, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter, ein Student und ein sonstiger Mitarbeiter).
1973 wurde die seit 1967 gebaute Rostlaube als Institutsgebäude für einen Großteil der Geistes- und Sozialwissenschaften eröffnet. In den 80er Jahren wurde in dem Gebäude eine Asbestbelastung festgestellt und eine aufwändige Asbestsanierung begonnen. Das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) beschloss ein "Grundrecht auf Bildung", worauf die Entwicklung zur Massenuniversität begann.
1978 werden die ersten Abschnitte der Silberlaube eröffnet, die seit 1975 erbaut wurde; weitere Abschnitte wurden 1982 bezogen. 1977/78 kam es auch zu Protesten gegen das frisch verabschiedete Hochschulrahmengesetz (HRG).
Das Gelände der Pädagogischen Hochschule (PH) in Berlin-Lankwitz wurde 1980 in die FU Berlin integriert; rund die Hälfte der etwa 5.000 PH-Studenten und der Professoren wechselten an die FU Berlin. Auf dem Gelände werden die Geologie, die Geophysik und die Paläontologie sowie die Kommunikationswissenschaften und die Zentraleinrichtung für audiovisuelle Medien (ZEAM) untergebracht.
Mitte der 80er Jahre erreicht die FU Berlin als Massenuniversität erstmals eine Studentenzahl von über 50.000 (1983: 50.298); nach dem Mauerfall übersteigt die Studentenzahl 60.000 und erreicht zum Wintersemester 1991/92 mit 62.072 Studenten ihren Höchststand und wird nach der Universität München) die zweitgrößte Universität Deutschlands. Wenige Monate später beschließt der Berliner Senat, die Studienplätze an der FU Berlin bis zum Jahre 2003 um 10.000 zu reduzieren; weitere Kürzungen werden 1996 beschlossen. Die damit verbundenen Auswirkungen auf das Studienabgebot führen zum Wintersemester 1997/98 zu massiven Protesten der Studenten gegen die Einsparungen im Bildungsbereich, die sich in Demonstrationen, Streiks und der Besetzung des Präsidialamtes auswirken; dennoch werden Immatrikulations- und Rückmeldegebühren eingeführt.
Die so genannte obligatorischen Prüfungsberatung wurde 1994 eingeführt; seitdem müssen sich Studenten bei Überziehen der Regelstudienzeit einer Prüfungsberatung unterziehen; wird dies versäumt, kann eine Exmatrikulation durchgeführt werden.
Weiterführende Informationen zur Geschichte der Freien Universität Berlin finden sich in der offiziellen Chronik der Freien Universität Berlin sowie in der alternativen Darstellung des AStA.
Weitere Universitäten in Berlin:
Offizielle Informationsangebote der FU Berlin:
Hochschulrankings und Forschungsrankings
Alumni
Geschichte
Weiterführende Informationen
Siehe auch
Weblinks
Alternative Informationsangebote zur FU Berlin: