Franz Daniel Pastorius
Franz Daniel Pastorius (* 26. September 1651 in Sommerhausen/Fränkischer Kreis, † zwischen dem 26. Dezember 1719 und 13. Januar 1720 in Germantown, Pennsylvania) war ein deutscher Jurist und Schriftsteller. Er gilt als Begründer der deutschen Siedlung in Nordamerika.Pastorius studierte zwischen 1668 und 1676 Jura in Altdorf, Straßburg und Jena, doch fühlte er sich in der juristischen Alltagsarbeit als Anwalt nicht besonders wohl. In Frankfurt am Main fand er schließlich den pietistischen Zirkel um Johann Jacob Schütz. Philipp Jacob Spener vermittelte ihn als Hofmeister eines jungen Adligen, mit dem er 1680 bis 1682 durch Westeuropa reiste.
1682 gründete der Kreis um Schütz eine "Teutsche Landcompagnie", die Pastorius 1683 nach Nordamerika entsandte, um in Pennsylvania für die Gesellschaft Land zu kaufen. Am 6. Oktober 1683 trafen statt der Freunde aus Frankfurt eine Gruppe von Quäkern und Mennoniten aus Krefeld in Philadelphia ein, organisierte Pastorius den Landerwerb für diese Gruppe aus dreizehn Familien. Im Jahr der Ankunft wurde umgehend die Siedlung Germantown gegründet, die erste deutsche Ansiedlung in Nordamerika. Pastorius wirkte fortan als Bürgermeister, Stadtschreiber und Schullehrer.
Am 18. Februar 1688 initiierte Pastorius den ersten Protest gegen die Sklaverei in Amerika. Er war befreundet mit William Penn, dem Gouverneur von Pennsylvania, der ihm die Mitgliedschaft in der Assembly von Pennsylvania (1687 - 1691) und die Leitung der höheren Quäkerschule zu Philadelphia (1698 - 1700) vermittelte.
Pastorius war von seinen Neigungen her kein Politiker, sondern eher Gelehrter. Er war Autor zahlreicher Schriften, u.a. einer vielgerühmten Beschreibung von Pennsylvania aus dem Jahr 1700, und gilt als Universalgelehrter des Barockzeitalters, den es in die Idylle der nordamerikanischen Wildnis gezogen hat.
Die Umstände seines Todes sind nicht bekannt.
Werke
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