Frankfurter Rundschau
Die Frankfurter Rundschau zählt zu den linksliberalen Zeitungen in Deutschland und war die zweite deutsche Tageszeitung nach dem Zweiten Weltkrieg. Im amerikanischen Sektor war sie die erste Tageszeitung, die eine Lizenz zugesprochen bekam.Die Zeitung wurde am 1. August 1945 auf Veranlassung der amerikanischen Besatzungsmacht gegründet, um den freiheitlich-parlamentarischen Gedanken zu verbreiten. Sie trat die Nachfolge der 1943 von den Nationalsozialisten verbotenen Frankfurter Zeitung an. 1946 wurde der Sozialdemokrat Karl Gerold Verleger der Zeitung und blieb dies bis zu seinem Tod 1973.
Heute wird die Frankfurter Rundschau vom Druck- und Verlagshaus Frankfurt herausgegeben. Chefredakteur ist Dr. Wolfgang Storz. Zu den regionalen Hauptkonkurrenten gehören die konservativ-liberale Frankfurter Allgemeine Zeitung und die konservative Frankfurter Neue Presse, aber auch die Regionalausgabe der Bild-Zeitung.
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten musste die Frankfurter Rundschau 2003 vom Land Hessen durch eine Landesbürgschaft unterstützt werden. Es wurde ein Investor gesucht.
Anfang Mai 2004 übernahm die SPD-eigene Medienholding DDVG 90% der Anteile an dem Verlagshaus, begleitet von einer heftigen öffentlichen Diskussion. Trotz Versicherungen von SPD-Politikern, es werde kein Einfluss ausgeübt werden, gibt es verbreitete Zweifel, ob die Frankfurter Rundschau unter diesen Bedingungen noch eine unabhängige Zeitung sein kann.
Es wird mit einen Stellenabbau von mindestens 250 Stellen zur Sanierung gerechnet. Durch Outsourcing könnte die Zahl der verbleibenden Stellen auf 750 sinken.
Ein weiteres Problem besteht noch in der Tatsache, dass der Druckbetrieb zu 75% von Fremdaufträgen der Axel Springer AG lebt.
Das Bundeskartellamt hat keine Einwände gegenüber der Übernahme der Frankfurter Rundschau duch dei DDVG erhoben.
Siehe auch: Karl-Hermann Flach, Liste deutscher Zeitungen.