Frankfurt-Bornheim
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Stadt: | Frankfurt am Main Stadtteile |
Fläche: | 2,78 km² |
Einwohner: | 25.861 |
Bevölkerungsdichte: | 9.302 Einwohner/km² |
Postleitzahlen: | 60385 |
Stadtbezirkee: | 5 |
Webseite: | [1] |
Politik | |
Ortsbezirk/Ortsbeirat: | 4 (Innenstadt IV) |
Bornheim grenzt im Norden an Preungesheim und Eckenheim. Im Westen liegt das Nordend und im Süden das Ostend. Diese Stadtteile grenzen ihrereseits direkt an die Innenstadt und bilden – wie die phantasievolle Bezeichnung nahelegt – deren nördliches bzw. östliches Ende. Im Nordosten Bornheims findet sich noch der Stadtteil Seckbach.
Man nannte Bornheim “das lustige Dorf”, denn der Ort war bekannt für seine Gasthöfe, den Apfelwein, seine Tanzböden und auch eine florierende Prostitution; deshalb war er seit dem späten Mittelalter ein beliebtes Ausflugsziel für Frankfurter Bürger mit unterschiedlichsten Interessen. Sehr beliebt ist auch seit Jahrhunderten die “Bernemer Kerb”, das Kirchweihfest, das seit 1608 immer am zweiten Augustwochenende stattfindet. Der Weg von Frankfurt nach Bornheim führte seit Anfang des Sechzehnten Jahrhunderts auf einer Pappelallee über die Bornheimer Heide.
“Bernem”, wie die Einheimischen Bornheim nennen, ist auch heute noch ein sehr lebhafter Stadtteil, der geprägt ist von der Berger Straße, die im Nordend beginnt und durch ganz Bornheim hindurchführt. Restaurants mit Speisen aus aller Herren Länder, Kneipen, Kinos (Das “Berger Kino” hat fast schon Kultcharakter) und Läden – von kleinen Einzelhandelsbetrieben bis zum mondänen mehrstöckigen Elekronik-Discounter – begründen den Ruf der “Bernemer Zeil”, die als Einkaufsstraße und Flaniermeile in ganz Frankfurt bekannt ist.
Am oberen Ende der Berger Straße – rund um das “Uhrtürmchen”, ein Wahrzeichen Bornheims - findet jeden Mittwoch und Samstag ein gut besuchter Markt statt, auf dem von Nordhessischen Wurstwaren über exotischer Gewürze bis zum Französischen Käse so ziemlich alles zu finden ist, was das kulinarische Herz begehrt.
Auch abseits der Berger Straße finden sich in Bornheim nach wie vor traditionelle Apfelweinkneipen (Eulenburg [1], Schmärrnche), wie sie schon seit 500 Jahren als attraktives Ziel für durstige Frankfurter galten.
Table of contents |
2 Einwohnerentwicklung 3 Kultur und Sehenswürdigkeiten 4 Sport 5 Regelmäßige Veranstaltungen 6 Söhne und Töchter des Stadtteils 7 Weblinks |
Bornheim, entstanden etwa im Jahre 500 als fränkische Siedlung, wurde im Jahre 1194 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist nämlich festgehalten, daß Henricus von Bornheim zu dieser Zeit die Bornburg bewohnte. Die Bornburg war ein Hofgut umgeben mit Mauern und Wassergraben, das allerdings nicht erhalten geblieben ist. Sie lag in der Ossenau (Ochsenau) etwa am Platz der heutigen Gnadenkirche, wurde später Günthersburg genannt und gab dem heutigen Günthersburgpark den Namen. Sie sah
so aus.
Im Mittelalter bildete Bornheim zusammen mit 18 weiteren Dörfern die Grafschaft Bornheimer Berg, deren Landrecht im Jahre 1303 im “Bornheimer Weistum” festgehalten wird. Vom Frankfurter Bürgermeister Rulmann Weiß von Limpurg wird berichtet, daß er nach der Amtsübernahme 1327 seinen Wohnsitz außerhalb der Stadt behielt und die Bornburg bewohnte.
1474 erwirbt die Stadt Frankfurt das Reichslehen von Bornheim, das bis dahin bei dem Ort Bergen lag und 1481 wird Bornheim zusammen mit Hausen und Oberrad zum Frankfurter Dorf, ohne allerdings eingemeindet zu werden. Gleichzeitig verzichtet Frankfurt auf seine Rechte hinsichtlich der anderen 16 Gemeinden der Grafschaft Bornheimer Berg, auch wenn diese nach einem fast einhundertjährigen Verfahren vom Reichsgericht bestätigt worden waren. Bornheim verläßt damit die Grafschaft, die zu dieser Zeit den Grafen von Hanau unterstand. Grafschaftsgericht und Galgen werden vom Bornheimer Berg nach Bergen verlegt. In diese Zeit (1476 bis 1477) fällt auch als Teil der Frankfurter Landwehr der Bau der Bornheimer Landwehr, einer Feldbefestigung; dabei entsteht auf dem Eulenberg die "Friedberger Warte", einer der heute noch erhaltenen vier Frankfurter Warttürme.
Im Jahre 1522 entstand schließlich die Bornheimer Heide. Nachdem der Erzbischof von Mainz als Reaktion auf reformatorische Ideen in Frankfurt die Holzlieferungen aus dem Spessart nach Frankfurt unterbunden hatte, sahen die Bornheimer gute geschäftliche Möglichkeiten, holzten den Bornheimer Wald ab und verkauften das Holz an Frankfurt. Durch die so entstandene Heide führte die bekannt gewordene Pappelallee [1], die Frankfurt mit Bornheim verband.
Die Bornheimer Heide, die im Gebiet des heutigen Nordend etwa zwischen Merianstraße und Höhenstraße lag, war Schauplatz von Heeresaufmärschen und von vielen Großveranstaltungen. Am 3.10.1785 stieg der Franzose Jean-Pierre Blanchard hier vor den Augen von 100.000 Frankfurtern und Besuchern in einem Heißluftballon auf und flog in 39 Minuten nach Weilburg an der Lahn, eine Strecke, die sonst mit 14 Wegstunden berechnet wurde. Eine Sensation. Erst zwei Jahre zuvor hatten die Brüder Montgolfier die Ballonfahrt mit Heißluftballons entwickelt und erst im Januar 1785 hatte Blanchard mit dem Ballon den Ärmelkanal überwunden. Blanchard war eigens zur Herbstmesse angereist, da hier die Stadt voller Menschen war und sich der verlangte Eintrittspreis von 2 bis 11 Gulden realisieren ließ.
Im französischen Revolutionskrieg eroberte eine französische Armee unter General Jean-Baptiste Kléber gegen den Widerstand des österreichischen Generals von Wartensleben die Stadt Frankfurt. Die Beschießung der Stadt führte im Juli 1796 zur Zerstörung der Pappelallee. Die Kapitulation der Frankfurter nahm der französische General ebenfalls in Bornheim, im Gasthof Goldener Adler, entgegen.
Am 9. Dezember 1814 wurde der Hohe Brunnen eingeweiht, der heute noch als ein Wahrzeichen Bornheims gilt; er liegt an der Berger Straße, Ecke Alt Bornheim, in Höhe der Kirchnerschule. Erstmals hatte Bornheim eine aktzeptable Wasserversorgung; zuvor mußte das Wasser von auswärtigen Brunnen mühsam herbeigetragen werden.
1837 begann die Anlage des Günthersburgparks, nachdem Freiherr Mayer Amchel von Rothschild die ehemalige Bornburg erworben hatte. Beauftragt mit der Ausführung war der Frankfurter Stadtgärtner Sebastian Rinz. Der Sohn Rothschilds ,Mayer Carl von Rothschild,ließ später die Günthersburg abreißen und durch ein Schlößchen ersetzen (“Sommerresidenz”), die allerdings im Jahre 1891 nach seinem Tode in Befolgung seines Testamentes wieder abgerissen wurde. Das Gelände war in das Eigentum der Stadt Frankfurt übergangen, die kurz darauf den Günthersburgpark der Öffentlichkeit zugänglich machte.
1863 wurde in Bornheim die Gasbeleuchtung eingeführt. Ab 1879 verkehrte nach vorherigen gescheiterten Versuchen eine regelmäßige Pferdetrambahn zwischen Bornheim und der Frankfurter Innenstadt.
Am 1.1.1877 wurde Bornheim schließlich nach Frankfurt eingemeindet.
Der Frankfurter Baustadtrat Ernst May initiierte neben anderen Projekten zur Linderung der entstandenen Wohnungsnot in der Zeit von 1926 bis 1930 am Bornheimer Hang die Errichtung einer völlig neuen Siedlung. Der Bau wurde durch Nutzung industriell vorgefertigter Teile beschleunigt, so daß in vier Jahren 1234 Wohnungen fertiggestellt werden konnten. Die Siedlung soll ein Musterbeispiel modernen kommunalen Wohnungsbaus darstellen.
Anfang des 16. Jahrhunderts hatte Bornheim etwa 300 Einwohner. 1726 war die Zahl auf 1000 Einwohner angestiegen. 1810 waren es bereits 1881, vierzehn Jahre später, 1834, schon 2663 Einwohner. Dann explodiert die Bevölkerungszahl; der Bereich zwischen Alt-Bornheim und dem kleinen Anlagenring - der weitgehend unbebaut war - wurde durchgängig bebaut: Im Jahre 1900 hatte Bornheim 29.000 Einwohner.
Am oberen Ende der Berger Straße liegt das ehemalige Rathaus des Dorfes Bornheim. Es handelt sich um ein barockes Fachwerkgebäude mit hohem Satteldach, das 1770 errichtet wurde und heute als Wohnhaus dient. Auffällig ist die reich geschnitzte barocke Haustür.
Die Bornheimer Kirche war seit dem Mittelalter Zentrum des Dorfes. 1753 wurde anstelle einer baufälligen älteren Kirchen ein Neubau errichtet.
Kaum fertiggestellt fiel die barocke Pfarrkirche 1776 einem Brand zum Opfer, wurde aber bereits 1778 bis 1781 unter der Ägide des Baumeisters Liebhardt wiederhergestellt. Sie liegt in Alt-Bornheim, in der Großen Spillingsgasse, und fällt durch den großen Frontturm mit Zwiebelhelm auf.
Ein roter Obelisk krönt den “Bernemer Halblangebrunne”, der - erichtet im Jahr 1827 - das Trinkwasserproblem Bornheims zu lösen half [1].
Das “Bernemer Museumslädchen" ist ein kleines Museum in der Turmstr. 11, das Ausstellungen zur Geschichte Bornheims veranstaltet (geöffnet von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr).
Der Park bildet die Grenze zwischen Bornheim und Nordend. Das Gelände des ehemaligen Landsitzes der Familie Rothschild verfügt über einen alten Baumbestand und viele freie Wiesenflächen. Es gibt einen Abenteuerspielplatz und Wasserspiele für Kinder.
Der traditionsreiche Bornheimer Fußblallclub gehörte bis in die Fünfzigerjahre zu den Spitzenclubs in Süddeutschland und die Nummer 1 in Frankfurt. Derzeit kann er aber im Herrenfußball an diese ruhmreichen Zeiten nicht recht anknüpfen und spielt in der Oberliga. Erfolgreich ist er aber im Frauenfußball.
Dr. Diether Dehm (*3. April 1950 in Bornheim), ehemals stellvertretender Parteivorsitzender der PDS, Landesvorsitzender der PDS-Niedersachsen, Diplompädagoge und Liedermacher Geschichte
Einwohnerentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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