Franken (Weinanbaugebiet)
Das Weinanbaugebiet Franken liegt innerhalb der Landesgrenzen Bayerns und ist das einzige Weinbaugebiet des Bundeslandes. Der weitaus größte Teil der Rebflächen befindet sich im Bezirk Unterfranken. Daneben werden auch Weine aus dem Baden-Württembergischen Tauberfranken als Frankenweine im Traditionellen Bocksbeutel verkauft. Tauberfranken ist aber offiziell Teil des Weinanbaugebietes Baden.
Table of contents |
2 Charakteristik des Frankenweins 3 Rebsorten 4 Der Bocksbeutel 5 Liste bekannter Weinorte Frankens |
Allgemeine Angaben zum Anbaugebiet
Der Weinanbau geht in Franken bis in das 7. Jahrhundert zurück; vor allem Klöster bauten damals zur Beschaffung von Messwein Reben an. Nachdem die Anbaufläche im Mittelalter zunächst stark zugenommen hatte (auf 40.000 Hektar), schrumpfte sie im 20. Jahrhundert auf etwas über 2000 Hektar.
Heute besteht das Weinanbaugebiet Franken aus etwa 6000 Hektar Rebfläche; es erstreckt sich von Bamberg bis Aschaffenburg. Wegen der oft strengen Winter und der Möglichkeit von Spätfrösten beschränkt sich das bewirtschaftete Gebiet auf geschützte Lagen entlang des Mains und an den Hängen des Steigerwalds. Man unterscheidet drei Gebiete, von West nach Ost:
- Untermain am Mainviereck (Buntsandsteinböden)
- Das Maindreieck (Muschelkalkböden)
- Der Steigerwald (Keuperböden)
Charakteristik des Frankenweins
Durch die Bodenbeschaffenheit und das milde Klima am Main entstehen sehr mineralstoffhaltige Weine mit einem würzigen Geschmack. Der Mineralstoffgehalt der Weine spielt - anders als in allen anderen Anbaugebieten - bei der Qualitätsprüfung ebenfalls eine Rolle.
Weine aus Franken werden häufig recht trocken ausgebaut und stehen allgemein im Ruf, trocken zu sein. Fränkisch trockene Weine dürfen nur halb soviel Restzucker enthalten, wie die Weine anderer Anbaugebiete (vier statt neun Gramm je Liter). Viele Weingüter stellen aber neben dem traditionellen "fränkisch trockenen" Silvaner auch gute "international trockene" Weine aus Rebsorten wie Riesling, Weißburgunder oder Grauburgunder her.
Rebsorten
Ursprünglich war der Silvaner die wichtigste Rebsorte Frankens und galt als typischer Frankenwein. Um angesichts der klimatischen Schwierigkeiten bessere Erträge zu erreichen, wurden im 20. Jahrhundert große Flächen mit Müller-Thurgau bestockt. Diese Sorte nimmt inzwischen wieder ab, kommt allerdings immer noch am häufigsten vor. Rotweine spielen nur eine geringe Rolle (etwas mehr als 5% der Fläche). Die wichtigsten Rebsorten des Anbaugebiets nach Flächenanteilen:
Der Riesling, der in günstigen Jahren ebenfalls gute Weine hervorbringen kann, wächst nur auf den besten Lagen; der Flächenanteil liegt bei unter 5%.
Der Bocksbeutel
Der Bocksbeutel ist für qualitativ höherwertige Frankenweine die bekannteste und typischste Flaschenform. Der Glaskörper ist flach und bauchig und hat nur einen kurzen Hals. Die Herleitung des Namens ist unklar; möglich ist, dass der Name aufgrund der Flaschenform vom Hodensack des Ziegenbocks hergeleitet wurde.
Seit 1989 ist der Bockbeutel in der EU geschützt und darf nur noch für fränkische Weine verwendet werden. Eine Ausnahme bilden Tauberfranken im Weinanbaugebiet Baden, das ebenfalls Weine in Bocksbeutel abfüllen darf, sowie eine Weinbauregion in Portugal.
Liste bekannter Weinorte Frankens
Weinanbaugebiete in Deutschland: | |
Ahr | Baden | Franken | Hessische Bergstraße | Mittelrhein | Mosel-Saar-Ruwer | Nahe | Pfalz | Rheingau | Rheinhessen | Saale-Unstrut | Sachsen | Württemberg |