Franken (Land)
Franken bezeichnet heute eine Region im mittleren Deutschland, die sich grossenteils über das nördliche Bayern erstreckt. (Für das historische Franken siehe Geschichte und Franken (Herzogtum).)
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2 Bekannte Städte 3 Geschichte 4 Links |
Im allgemeinen umfasst Franken die bayerischen Regierungsbezirke Unterfranken, Oberfranken und Mittelfranken sowie den Main-Tauber-Kreis in Baden-Württemberg. Da Franken keine einheitliche politisch-administrative Einheit darstellt, ist die genaue Grenzziehung aber umstritten. Oft wird Franken daher nicht administrativ definiert, sondern durch
Definition
Bis 2003 gab es in Baden-Württemberg eine "Region Franken", die durch die Novellierung des Landesplanungsgesetzes jedoch zum 20. Mai 2003 in "Region Heilbronn-Franken" umbenannt wurde.
Manchmal wird auch der Landkreis Eichstätt in Oberbayern zu Franken gezählt.
Bekannte und historisch interessante fränkische Städte sind z.B. das Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen, sowie Würzburg, Bamberg, Bayreuth, Rothenburg ob der Tauber, Tauberbischofsheim oder Wertheim.
Franken war eines der fünf Stammesherzogtümer im Ostfrankenreich. Das heutige Franken umfasst nur den östlichen Teil des ostfränkischen Herzogtums Franken. Bis zum 10. Jahrhundert bestand Franken auch aus Rheinfranken (umfasst das heutige Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordbaden) sowie aus Teilen Thüringens südlich des Rennsteigs mit den heutigen Landkreisen Sonneberg, Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen.
Im Frühmittelalter bis ins 6. Jahrhundert lag die ostfränkische Region im Spannungsfeld zwischen Thüringern und Schwaben. Im 7. Jahrhundert wurde sie zunächst nur lose als östliche Mark dem Fränkischen Reich angegeliedert. Im Ostfrankenreich entstand ab Mitte des 9. Jahrhunderts das Stammesherzogtum Franken. Bis zur Wahl des Sachsenherzogs Heinrich war es dann zum Stammland und Machtzentrum der ostfränkischen bzw. deutschen Könige geworden. So fanden in der fränkischen Pfalz Forchheim die Königswahlen statt: 900 (Ludwig das Kind), 911 (Konrad I), 919 (Gegenkönig Arnulf von Bayern) und letztmalig 1077 (Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden).
Franken war in der Neuzeit besonders stark von der Kleinstaaterei in Deutschland betroffen. Völlig unterschiedliche Herrschaftsformen drängten sich eng aneinander. So waren Nürnberg und Schweinfurt freie Reichsstädte, während die Gegenden um Würzburg und Bamberg als religiöse Fürstbistümer regiert wurden. Teilweise hatte schon der Nachbarort einen anderen Grafen mit seinem eigenen, kleinen Herrschaftsgebiet. Dazu waren die Gebiete noch wild durcheinander in katholische und protestantische Gegenden geteilt.
Diese Zersplitterung machte es den deutschen Mittelmächten und Nachbarn Frankens am Anfang des 19. Jahrhunderts leicht, sich Stücke der Region einzuverleiben. So erhielt Bayern, das vorher weder historisch noch politisch mit Franken verbunden gewesen war, den Löwenanteil der Region, z.B. das Gebiet des Fürstbistums Würzburg im Tausch für das Grossherzogtum Toskana.
Nur während der Nazi-Diktatur erhielten grosse Teile Frankens administrative Eigenständigkeit, mit den Reichsgauen Mainfranken und Franken.
In den 80er Jahren wurde von vielen Bewohnern Frankens eine Loslösung von Bayern als eigenes Bundesland gefordert, die sich unter anderem in der Organisation "Fränkischer Bundschuh" organisierten.
Siehe auch: Franken (Volk), Franken (Weinanbaugebiet), Ostfränkische Dialektgruppe, Mainfränkische Dialekte, Frankenlied, KärwaBekannte Städte
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