Frühneuenglisch
Frühneuenglisch bezeichnet eine frühe Form des modernen
Englisch, wie es etwa zwischen dem
16 und
17. Jahrhundert gesprochen wurde.
Das Frühneuenglische wird charakterisiert durch:
- einen weitgehenden Verlust der Flexion und die dadurch bedingte feste Wortstellung
- die Verdrängung der Dialekte durch (regionale) Verkehrssprachen
- eine Vereinheitlichung der Literatursprache
- eine starke Erweiterung des Wortschatzes durch die Aufnahme lateinischer und auch griechischer Wörter bedingt durch das wiedererwachte Interesse an der Antike in der Renaissance
Nach Einführung des
Buchdrucks (Caxton 1476) wird die
Rechtschreibung konserviert, während die Lautveränderungen weiter gehen. Besonders einschneidende Veränderungen gibt es bei der Aussprache der Vokale; der dänische
Linguist Otto Jespersen hat dafür den Begriff der "Great Vowel Shift" (frühneuenglische Vokalverschiebung) geprägt. Die einheitliche Aussprache, das
Standard English, die sich langsam ausbildet, basiert auf der Sprechweise der
public schools und der Universitäten. Die
Dramatik erreicht einen Höhepunkt mit den Werken William Shakespeares und damit nach allgemeinem Verständnis zugleich den Höhepunkt literarischen Schaffens überhaupt.
Literatur
- Pinsker, Hans E.: Historische englische Grammatik : Elemente d. Laut-, Formen-, u. Wortbildungslehre 4. Aufl. - München : Hueber, 1974.