Frühling, Sommer, Herbst, Winter... und Frühling
Frühling, Sommer, Herbst, Winter... und Frühling, Film des südkoreanischen Regisseurs Kim Ki-Duk, 2003
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103 Minuten, 35mm, 1:1,85, Farbe, Dolby SRD, deutsche Fassung ab dem 18. März 2004 im Kino
Der Episodenfilm erzählt die Geschichte eines alten buddhistischen Mönchs in Korea und eines Kindes, das zum Mönch heranwächst. Der Schauplatz ist ein See zwischen Bergen, auf dem sich auf einem Floß ein Tempel befindet. Das Festland ist nur per Kahn zu erreichen. Allein schon die Landschaftsaufnahmen im Wechsel der Jahreszeiten weisen Kim Ki-Duk als Filmemacher aus, der die möglichkeiten seines Mediums auszuschöpfen weis und mit Bildern mehr als mit Worten arbeitet. Manchmal sind diese kontemplativen Naturbilder ein Kontrast zur seelischen Gestimmtheit der Protagonisten, immer zeigen sie die Harmonie der Natur als Ideal für den Seelenzustand des Buddhisten, wie ihn der alte Mönch schon ziemlich erreicht hat.
Die erste Episode Frühling zeigt, wie das Kind völlig naiv alles untersucht, was ihm in die Quere kommt, damit zum Tierquäler wird. Der alte Mönch bringt dem Kind liebevoll bei, dass alle Lebewesen leiden, auch der Frosch, der Fisch und die Schlange, wenn man ihnen einen Stein auf den Rücken bindet.
In der zweiten Episode Sommer bringt eine Mutter ihre gemütskranke Tochter auf das Tempelfloß, damit der alte Mönch sie heilt. Der junge Gefährte des Mönchs und das Mädchen erleben die erste Liebe ihres Lebens, und der Junge folgt dem Mädchen hinaus in die Welt.
Nach Jahren kommt der junge Mann im Herbst zurück zum alten Mönch. Aus Eifersucht hat er die Frau, die er liebte, erstochen. In seiner Verzweiflung fügt er sich selber Qualen zu, doch der alte Mönch steht zu seinem Schüler und bringt dessen Seele wieder in die Balance. Während der Alte mit dem Schwanz einer Katze den Diamant-Sutra auf das Floß schreibt, den der Junge mit seinem Messer, der Tatwaffe, ausschneiden soll, treffen zwei Polizeikommissare ein. Aber sie finden auf dem Tempelfloß zu einer inneren Ruhe, die sie zum Helfen motiviert.
Der Mörder hat seine Strafe abgelitten, man erfährt nicht wie und wo. Nun kehrt er im Winter zurück. Der alte Mönch ist tot, der Tempel auf dem Floß leer, abgesehen von einer Schlange. Der Mann schlüpft in die Gewänder, die sich im Tempel befinden, wird zum Mönch. Eine vermummte Frau kommt, um nun ihm einen kleinen Jungen zu bringen. Die Mutter macht sich nachts heimlich auf den Rückweg und fällt in ein Loch im Eis des zugefrorenen Sees, sie ertrinkt. Wieder stellt sich, wie in Frühling und Herbst, die Frage nach der Schuld des Mannes. Ist das Kind schuld gewesen am Tod der Tiere, den es nicht wollte? Ist der Eifersüchtige schuld am Tod der Frau, als die Emotionen mit ihm durchgehen? Ist der geläuterte Mönch schuld am Tod der Frau, die ja auch auf den Tag hätte warten können, vorsichtiger hätte sein können? Der Mönch zieht für sich die Konsequenz, indem er einen Stein einen Berg hinaufzieht. Als Buddhist ist er klüger als Sisyphos, dem der Stein immer wieder entgleitet. Der Mönch bindet den Stein mit einer Leine an sich, erinnert in seinem Leid an die Tiere, denen er Leiden zugefügt hatte. Als er auf dem Berggipfel angekommen ist, betet er und setzt die Statue eines Buddha Maitreya auf den Stein.
Mag der neue Mönch auch für sich das Leiden überwunden und Erleuchtung erlangt haben, so geht der Kreislauf des Lebens weiter, dreht sich das Rad Samsara erneut. Die letzte Episode und Frühling zeigt, wie ein tatendurstiger kleiner Junge eine Schildkröte auf dem Floß untersucht, nicht eben sanft, und ein älterer Mönch, der den Tempel hütet, wird ihm so manches über das Leiden und die Befreiung davon beibringen müssen.
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siehe auch: Buddhismus, Religiöser FilmFilmdaten
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