Frühgeschichte
Die Frühgeschichte befasst sich mit den Kulturen der Menschheit, von denen einige schriftliche Aufzeichnungen bekannt sind, über die aber dennoch ein Großteil der Erkenntnisse durch die Archäologie gewonnen wird. Die Frühgeschichte schließt sich an die Vorgeschichte an und wird von der eigentlichen historischen Geschichte abgelöst, die wesentlich durch die Auswertung schriftlicher Quellen arbeitet.Die Definition durch die Art der Überlieferung bedingt, dass man kein Zeitintervall zur Eingrenzung der Frühgeschichte geben kann; in verschiedenen Regionen war die kulturelle Entwicklung des Menschen unterschiedlich schnell.
Des Weiteren wird die Frühgeschichte regional begrenzt. Gewöhnlich sind der Nahe Osten, der Mittlere Osten, Nordafrika, und der Mittelmeerraum die unter dieser Wissenschaft behandelten Gegenden. Die entsprechenden Entwicklungen im Fernen Osten, in Nordamerika, in Afrika und in Australien werden in eigenen Disziplinen behandelt.
Für den Bereich des mittleren und nördlichen Europas behandelt die Frühgeschichte die Kulturen der Merowinger, der Franken oder der Wikinger. Ein Übergang von der Vorgeschichte zur Frühgeschichte wird hier noch diskutiert. Allgemein schließt sich an die archaischen Kulturen der Kelten oder Germanen ein römischer Okkupationshorizont an, der mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches in der Spätantike sein Ende findet.
Gegenstand der momentanen Forschungen und Diskussionen ist die Problematik einer Kontinuität bzw. Diskontinuität im Übergangshorizont von der Spätantike zum Frühmittelalter. Die Fragestellung befaßt sich intensiv mit den noch zu schließenden Lücken in der Überlieferung.