Flut
Als Flut wird das Steigen des Meeresspiegels infolge der Gezeiten (Tide) bezeichnet. Dieser Zeitraum reicht von einem Niedrigwasser bis zum folgenden Hochwasser. An der Küste wird oft der Ausdruck auflaufend Wasser zur Unterscheidung von binnenländischen Hochwässern oder Überflutungen benutzt. Das darauf folgende Sinken des Meeresspiegels wird Ebbe genannt.Stehen Erde, Sonne und Mond in einer Linie, was bei Vollmond und Neumond der Fall ist, so addieren sich die Anziehungskräfte von Sonne und Mond. In diesem Fall fällt die Flut besonders hoch aus, was Springflut genannt wird. Steht die Sonne dagegen im rechten Winkel zum Mond, so gibt es eine besonders niedrige Flut, Nippflut genannt.
Der Flutstrom kann in den Prielen des Wattenmeers beträchtliche Geschwindigkeiten (bis über 20 km/h) erreichen. Daher ist bei Wanderungen im Watt besondere Vorsicht geboten.
Die Höhe der Flut über Normalnull (vgl. auch Tidenhub) ist nicht überall gleich. In der Ostsee liegt sie vielfach unter 30 cm, an der deutschen Nordseeküste meist um 1 bis 2 Meter. In den Ästuaren der Flüsse, beispielsweise der Elbe und Weser, werden bis zu 4 Meter erreicht.
In Sturmfluten wird der Wasserstand durch die Kraft des Windes über das Normalmaß hinaus erhöht. Dadurch können Wasserstände erreicht werden, die 3 bis 5 Meter über dem normalen mittleren Tidehochwasser (MTHW) liegen. In der Vergangenheit haben Sturmfluten insbesondere an den Küsten der Nordsee beträchtliche Opfer gefordert, so z.B. 1962 in Hamburg. Durch die Klimaveränderungen auf Grund des Treibhauseffektes steigt nicht nur der Meeresspiegel insgesamt, sondern es wächst die Sturmwahrscheinlichkeit und damit auch die Gefahr von Sturmfluten.
Oft bezieht sich der Begriff Flut auch allgemein auf eine große, strömende Wassermenge.
siehe auch: Hochwasser, Flutkatastrophe, Jahrhundertflut, Sintflut