Florenreich
Ein Florenreich ist ein großes Gebiet, das sich durch einen selbständigen Vegetationscharakter und eine unabhängige Entstehungsgeschichte (Phylogenese) der Pflanzenwelt auszeichnet und somit auch Pflanzenarten und höhere Pflanzentaxa beherbergt, die in keiner anderen Gegend vorkommen.Als Florengrenzen werden natürliche Grenzen bzw. Barrieren bezeichnet - zum Beispiel Hochgebirge, Ozeane oder Wüsten - die eine Ausbreitung der Pflanzenarten verhindern. Wenn diese Grenzen besonders alt und wirksam sind, also länger eine individuelle Evolution stattfinden konnte, ist der Kontrast der jeweiligen Flora anderen gegenüber um so ausgeprägter.
Unterscheidungen einzelner Gebiete mit eigenständiger Flora sind im Kleinen an vielen Stellen möglich. Florenreiche sind die größten floristischen Einheiten, mit großräumiger Gliederung. Sie haben große Unterschiede, zeigen eine hohe Eigenständigkeit auf und spiegeln auch die geologische Entwicklung der Kontinente wieder. Sie sind häüfig durch Pflanzengruppe von hohem taxonomischen Rang (Familien, Gattungen) voneinander geschieden.
Man unterscheidet auf der Erde sechs Florenreiche:
- Holarktis - gesamter außertropischer Bereich der Nordhalbkugel
- Paläotropis - (alte Welt) tropisch/subtropisch, fast gesamt Afrika, Südasien
- Neotropis - (neue Welt) tropisch/subtropisch, große Teile Südamerikas, Mittelamerika, Südteile der USA
- Australis - Australien und Tasmanien
- Antarktis (Flora) - Festland der Antarktis, Südspitze Südamerikas, Kerguelen, Süden von Neuseeland
- Capensis - umfasst nur Kapregion in Südafrika